Bürger-Veranstaltung in Düsseldorf Radhauptnetz wächst langsam zusammen

Düsseldorf · Beim Bürgerdialog gab es eine positive Resonanz für die derzeit viel diskutierten Umweltspuren.

 Beim Bürgerdialog ging es auch um die Bismarckstraße, Düsseldorfs erste Fahrradstraße,

Beim Bürgerdialog ging es auch um die Bismarckstraße, Düsseldorfs erste Fahrradstraße,

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Langsam wächst es zusammen. Das sogenannte Radhauptnetz gleicht noch einem „Flickenteppich“, einige Radwege sind an den Radhauptnetzstrecken noch nicht durchgängig vorhanden und die direkte Anbindung an wichtige Stationen des öffentlichen Personennahverkehrs oder zentrale Plätze der Stadt ist auch nicht überall vorhanden. Das wird aber weniger. Dennoch ist klar, dass das „Stückwerk“ auch im „Bürgerdialog Radhauptnetz“ zu Kritik führte.

So wurde angemerkt, dass Radfahrer „nicht ohne Lebensgefahr“ zum Hauptbahnhof und zur aktuellen Spielstätte des Schauspielhauses an der Worringer Straße kämen. „Die Bismarckstraße, die direkt zum Hauptbahnhof führt, ist eine Fahrradstraße, aber ihr fehlt der Anschluss an den Bahnhofsvorplatz“, gesteht Düsseldorfs inoffizieller Fahrradbeauftragter Steffen Geibhardt. „Das liegt aber daran, dass niemand genau wusste, in welche Richtungen sich die Planungen für den Konrad-Adenauer-Platz entwickeln. Dafür scheint jetzt endlich eine Lösung gefunden zu sein.“ Dann wird es wohl eine direkte Anbindung der Bismarckstraße an den Konrad-Adenauer-Platz geben.

Das ist derweil noch Zukunftsmusik, die wegen langer Planungsphasen erst in einigen Jahren ins „Konzert“ des Radwegenetzes aufgenommen wird. 2019 sind aber bereits 4800 Meter neue Radwege (ohne Umweltspuren) für das später 300 Kilometer umfassende Radhauptnetz ihrer Bestimmung übergeben worden. Zudem gab es Verbesserungen an der Radwegeführung, an Anschlüssen und Ampelanlagen. „Manches haben wir im Zuge der Fahrbahnerneuerung gebaut, einiges als Einzelmaßnahme“, sagt Geibhardt. „Wir haben Wege beschritten, die vor fünf Jahren nicht möglich gewesen sind und wir haben eine lange Liste weiterer Maßnahmen für die folgenden Jahre.“

Die Umweltspuren fanden beim Bürgerdialog positive Resonanz. „Es gab zwar Anmerkungen zur Verbesserung von Anschlüssen am Anfang und Ende oder der Breite, aber grundsätzlich wurden sogar mehr Umweltspuren gefordert“, verrät Ralf Poppenborg. Er leitete beim Bürgerdialog den „Workshop Umweltspuren“. Etwas neidisch wurde auch auf den niederländischen Regierungssitz Den Haag geschaut. Auf 80 Prozent der innerstädtischen Straßen besitzen Radfahrer und/oder Fußgänger die oberste Priorität. Den Haag begann allerdings schon in den 1970er Jahren mit der Verkehrswende.

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