Düsseldorf als Kulturhauptstadt "Quadriennale 2010- Kunstgegenwärtig"

Mit rund 380.000 Besuchern feierte die erste Quadriennale 2006 einen großen Erfolg. Oberbürgermeister Dirk Elbers präsentierte am Donnerstag die Pläne für die zweite Quadriennale in Düsseldorf. Mit dem Titel "Quadriennale 2010- kunstgegenwärtig" wird die Gegenwartskunst der letzten 50 Jahre das Thema sein.

 Dirk Elbers präsentierte die Pläne für die Quadriennale 2010.

Dirk Elbers präsentierte die Pläne für die Quadriennale 2010.

Foto: rpo/ Emilia Zieba

Eingeleitet wird die Ausstellung mit einem Symposium unter dem Titel "Objekte für alle und keinen". Laut Heinrich Heil, dem Referent für Kultur, wird das Phänomen Kunst als Spiegel der Selbsterkenntnis in seiner Wirkung auf den Betrachter ausgelotet und die Dreiecksbeziehung zwischen Künstler-Kunstwerk-Betrachter hinterfragt.

2010 sind in neun Häusern Ausstellungen zur "Gegenwartskunst" geplant. Wie schon im Jahr 2006 werden unter anderen das museum kunst palast, K20 und K21 und die Kunsthalle Düsseldorf vertreten sein.

"Es soll ein besonderer Fokus auf die Künstler und Kunstströmungen aus dem Rheinland gelegt werden", erklärte Hans-Georg Lohe, "der internationale Kontext steht im Mittelpunkt".

Beat Wismer, Kurator im museum kunst palast, stellte die geplante Ausstellung vor. "Wir haben uns lange um Nam June Paik bemüht", so Wismer, "und das mit Erfolg". Paik sei wichtig für den intermedialen Umbruch im Rheinland gewesen. Der Künstler gelte als der Pionier der Video- und Medienkunst. Er habe der jungen Video- und Medienkunst durch den innovativen neo-dadaistischen Einsatz von Technik und Performance zur Anerkennung verholfen.

Der Künstler Marcel Broodthaers hatte am Burgplatz 12 sein Atelier. Die Kunsthalle Düsseldorf wird die Werke von Broodthaers zeigen. Die legendäre Ausstellung des Künstlers "Séction des Figures. Der Adler vom 'Oligozän bis heute'" war 1971 in der Kunsthalle zu sehen. "Broodthaers Werke werden in Dialog mit aktuellen Künstlern gestellt", erklärte Ulrike Groos, Kuratorin der Kunsthalle Düsseldorf. Seine Werke seien radikal und wegweisend.

Die Stiftung Schloss und Park Benrath wird den Besuchern die Werke von James Lee Byars unter dem Titel "The Perfect Axis" näherbringen. Das K21 präsentiert die Kunst der 80er, "in den/ mit den/ aus den 80ern". "Mit Kopf und Hand - Variationen zur Zeichnung", dies ist das Projekt der Akademie - Galerie - Die Neue Sammlung. NRW - Forum Kultur und Wirtschaft wird die Werke von Stephen Shore in der Schau "Stephen Shore and the New Düsseldorf Photography 1971-87" durchleuchten.

Im K20 wird eine Gesamtschau des Lebenswerks von Joseph Beuys dargeboten. Julian Heynen, Kurator im K21, zeigte sich euphorisch. Beuys`weiträumiges Denken, dessen Intention und Wirkkraft solle in einer medial vielfältigen Präsentation vermittelt werden. "Es gibt nur wenige Ausstellungen von ihm. Und auch wir müssen den Tribut hinnehmen, dass nicht alle Installationen nach Düsseldorf bewegt werden können", so Heynen.

Für das Programm 2010 stehen knapp 5,3 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind 80.000 Euro für Werbung und Marketingmaßnahmen eingeplant. Jugendliche sollen auch an die Kunst herangeführt werden und man überlegt, die Schulen mit einzubinden. Kunstnächte, wie es sie zuvor schon gab, könnte es auch bei den Quadriennalen 2010 geben. Laut Oberbürgermeister Elbers möchte man an den Erfolg der ersten Quadriennale 2006 anknüpfen.

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