Düsseldorf Prügelnder DEG-Ordner gesteht und will zahlen

Düsseldorf · Mit einem Geständnis, einer Versöhnung mit dem Opfer per Handschlag und einem Schmerzensgeld-Angebot von 1000 Euro ist es einem Ex-Ordner der Düsseldorfer EG gestern vor dem Landgericht vermutlich gelungen, eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung zu zehn Monaten Bewährungsstrafe zu verhindern.

Das Amtsgericht hatte den 31-Jährigen verurteilt, weil er als Ordner Anfang 2014 einen DEG-Fan bei einem Heimspiel aus dem Block der Gäste-Fans geholt und verprügelt hatte. Der Fan erlitt eine Kopfwunde und etliche Prellungen. Ob er dafür mit einer Geldstrafe statt einer Bewährungsstrafe davonkommt, hängt davon ab, ob er dem Opfer das versprochene Schmerzensgeld zahlt.

"Ich habe überreagiert, das tut mir sehr leid." Rund eine Prozess-Stunde brauchte der Angeklagte, der nicht mehr als Ordner arbeitet, um in der Berufung beim Landgericht diese Worte zu finden. Bis dahin hatte er zwei Faustschläge gegen die Stirn des DEG-Fans (47) zwar zugegeben. Er hatte aber beteuert, er habe nur verhindern wollen, dass die Situation um den damals angetrunkenen Fan (1,7 Promille) eskaliert. Bei einem Heimspiel gegen das Eishockey-Team aus Straubing hatte der Angeklagte den am DEG-Trikot erkennbaren 47-Jährigen aus dem Block der Gäste-Fans gezerrt. Erst sei dieser mitgekommen, habe sich aber plötzlich gewehrt. Nach zwei Schlägen gegen die Stirn "war der ausgeknockt", so der Angeklagte. Warum er nicht andere Möglichkeiten genutzt habe, wie den Fan aus dem Dome zu führen oder Verstärkung zu rufen, konnte er nicht sagen.

Beim Opfer, das als Berufskraftfahrer tagelang krank geschrieben war, bat der Angeklagte um Pardon. Per Handschlag besiegelten die beiden ihre Aussöhnung. Das Gericht stellte dem bisher nicht als Schläger vorbestraften Angeklagten in Aussicht, dass er mit einer Geldstrafe von mehreren Tausend Euro rechnen könne anstatt der ursprünglich verhängten Bewährungsstrafe. Bevor die Kammer die Höhe der Geldstrafe festlegt, soll abgewartet werden, ob er sein Versprechen einlöst und dem Opfer innerhalb von drei Monaten 1000 Euro zahlt.

(wuk)
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