Landgericht Düsseldorf Prozessauftakt wegen Überfall auf Juwelier

Düsseldorf · Ein 37 Jahre alter Angeklagter hat die Tat gestanden. Er habe Geld für seine Drogensucht gebraucht. An die Einzelheiten des Überfalls könne er sich kaum erinnern.

 Der 37-jährige Angeklagte im Gespräch mit seinem Anwalt.

Der 37-jährige Angeklagte im Gespräch mit seinem Anwalt.

Foto: Wulf Kannegiessser

Mit einem Geständnis hat ein 37-jähriger Drogensüchtiger eine Überfall-Anklage gestern beim Landgericht bestätigt. Vermummt und bewaffnet wollte er demnach an einem Oktoberabend 2019 einen Juwelier in Benrath ausrauben, um sich neues Geld für neue Drogen zu beschaffen. Ein Mitarbeiter des Schmuckgeschäfts konnte ihn jedoch in einem Handgemenge niederringen, ihn später mit Hilfe von Passanten sogar bis zur Ankunft der Polizei festhalten.

An die Tat und Einzelheiten des Tages habe der Angeklagte allerdings kaum eine Erinnerung, trug sein Verteidiger in einer Anwalts-Erklärung vor. Unter dem Einfluss von Drogen und Psychopharmaka habe der 37-Jährige den schweren Raub begangen. Der Angeklagte führte weiter aus, er sei nach einer früheren Verurteilung zu einer Haftstrafe nicht ins Gefängnis gekommen, um eine Entzugstherapie durchzustehen. Fast sechs Jahre lang habe er an dieser Maßnahme teilgenommen, dann habe ihn aber seine Frau verlassen – und wegen des Ärgers in der Therapie sei er dort vor die Tür gesetzt worden. Eigentlich habe er geplant, mit einer Freundin dann ein „normales Leben zu führen“, habe aber wieder Drogen konsumiert – und als das Geld dafür ausging, habe er „spontan“ (so sein Anwalt) den Juwelier-Überfall begangen.

Der Mitarbeiter, den er mit einer geladenen Gaspistole bedroht hatte, stellte sich dem Räuber aber in den Weg. Weil er im Kampf mit dem 37-Jährigen zwei Platzwunden am Kopf erlitt, tritt er jetzt im Prozess gegen den Drogensüchtigen als Nebenkläger auf. Das Landgericht will Ende Februar ein Urteil sprechen.

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