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Prozessauftakt in Düsseldorf Geflüchtete Ukrainerin auf Hotelschiff vergewaltigt?

Düsseldorf · Weil sie einen geflüchtete Ukrainerin auf einem Hotelschiff in Düsseldorf vergewaltigt haben sollen, stehen jetzt zwei Männer in Düsseldorf vor dem Landgericht. Den beiden angeklagten Flüchtlingen droht neben einer Haftstrafe auch die Abschiebung.

Prozess um mutmaßliche Vergewaltigung in Düsseldorf
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Prozess um mutmaßliche Vergewaltigung in Düsseldorf

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Foto: dpa/Roberto Pfeil

Nach der mutmaßlichen zweifachen Vergewaltigung einer geflüchteten Ukrainerin in Düsseldorf beginnt an diesem Mittwoch (10 Uhr) der Prozess gegen zwei Männer. Angeklagt sind zwei 27- und 38-jährige Flüchtlinge, die mit der Frau auf einem Hotelschiff auf dem Rhein untergebracht waren.

Die 18-Jährige war nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine nach Düsseldorf geflohen. Dort sollen die beiden Männer am 6. März in ihrer Kabine nacheinander über sie hergefallen sein. Den beiden Angeklagten droht neben einer Haftstrafe auch die Abschiebung.

Die Bewohner waren auf dem Schiff in einzelnen Zimmern und nach Geschlechtern getrennt untergebracht, soweit es sich nicht um Familien handelte. Und alle Zimmer seien von innen abschließbar gewesen. Das hatte die Stadtverwaltung auf Anfrage mitgeteilt. Doch in einem Gemeinschaftsraum waren sich die junge Frau und der 27-jährige Verdächtige am Tatabend zufällig begegnet, so die Anklage.

Um ein dort begonnenes Gespräch fortzusetzen, habe die Frau den neuen Bekannten völlig arglos dann angeblich mit in ihre Schlafkabine genommen. Dort allerdings sei er ohne Vorwarnung plötzlich zudringlich geworden, habe sie zu sexuellen Handlungen aufgefordert und die 18-Jährige trotz ihrer heftigen Gegenwehr vergewaltigt.

Kaum hatte er die Kabine aber verlassen, soll die 18-Jährige nur zehn Minuten später erneut einer Vergewaltigung zum Opfer gefallen sein, diesmal durch einen anderen, 38-jährigen Mitbewohner des Flüchtlingsschiffs. Nach bisherigen Ermittlungen kannten sich die beiden Männer angeblich nicht, sollen sich demnach auch nicht zu Gewaltdelikten gegen die 18-Jährige verabredet haben.

Damals befanden sich auf dem Schiff nach Behördenangaben 88 Menschen, davon 26 Geflüchtete. Die übrigen waren Hotelgäste. Das Hotelschiff mit dem Namen „Oscar Wilde“ lag im März am Unteren Rheinwerft, der rechtsrheinischen Uferpromenade.

Die beiden Männer waren noch am Abend des Vorfalls festgenommen worden. Nach Angaben des Landgerichts haben sie bisher zu den Vorwürfen geschwiegen.

(csr/dpa)
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