Prozess vor dem Landgericht Düsseldorf Falscher Polizist hatte Spaß an „Ferien und Partys“

Düsseldorf · Durch Anrufe falscher Polizisten waren Rentner in NRW und Süddeutschland so gezielt in Panik versetzt worden, dass sie Bargeld und Wertsachen für fast 1,7 Millionen Euro in Stoffbeuteln vor ihre Haustür stellten.

(wuk) Geldnot und sein Spaß an kostenlosen „Ferien und Partys“ bei seinem türkischen Auftraggeber waren angeblich Motive eines 32-jährigen Erkrathers, um bei einem Millionenbetrug durch falsche Polizisten zehn Rentner um deren Ersparnisse zu prellen.

Das gestand er beim Landgericht. Durch Anrufe falscher Polizisten, die in Call-Centern in der Türkei saßen, waren Rentner in NRW und Süddeutschland so gezielt in Panik versetzt worden, dass sie zwischen Juli 2018 und März 2019 Bargeld und Wertsachen für fast 1,7 Millionen Euro in Stoffbeuteln vor ihre Haustür stellten. Laut Anklage war der 32-Jährige als Mittelsmann zwischen den Abholern der Beute und den Drahtziehern aktiv, hatte die Wertsachen angenommen, dann weitergeleitet. Das gab er zu. Doch sei er nur ein kleiner Helfer der internationalen Bande gewesen: „Ich wusste, es war illegal, habe aber nicht nachgedacht, immer nur auf Anweisung gehandelt und nicht so viel Geld erhalten, wie mir vorgeworfen wird“, trug er vor. Nur 8000 Euro für ein Auto habe er als Lohn erhalten, auch mal Beträge zwischen 3000 und 5000 Euro oder wenige hundert Euro. „Es tut mir leid für alles!“ Sein Prozess geht am 14. Oktober weiter.

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