Prozess um tödlichen Unfall einer Düsseldorferin Unfall auf Parkplatz war unausweichlich

Düsseldorf · Der 18-Jährige, der auf einem südhessischen Autobahnparkplatz den Wagen einer Düsseldorfer Familie gerammt und dabei den Tod einer 39-Jährigen verursacht hat, legte vor kurzem ein Geständnis ab. Ein Gutachter im Prozess sagte nun aus.

 Das Wrack des Mazdas steht an der Unfallstelle (Archivbild). Foto: dpa/Jürgen Mahnke

Das Wrack des Mazdas steht an der Unfallstelle (Archivbild). Foto: dpa/Jürgen Mahnke

Foto: dpa/Jürgen Mahnke

Weil ein 18-Jähriger auf der Flucht vor der Polizei einen Unfall verursachte, starb am Tag vor Silvester 2018 eine Mutter (39) aus Düsseldorf auf einem Autobahnparkplatz nahe Heppenheim (Südhessen). Ihr zehn Jahre alter Sohn wurde schwer verletzt. Beide hatten auf dem Rücksitz ihres geparkten Autos gesessen, als der Vater kurz austreten war.

Seit Juli steht der Unfallfahrer, der ohne Führerschein unterwegs war, vor dem Landgericht in Darmstadt. Die Anklage lautet auf Mord. Am Mittwoch hat ein Sachverständiger geschildert, wie es seinen Untersuchungen nach zu dem Crash kam. Demnach war der Kleinwagen mit etwa 150 km/h von der Autobahn plötzlich nach rechts auf den Rastplatz ausgeschert. Die Abfahrt habe der Wagen in jenem Moment noch „gerade so“ erreicht, betont der Sachverständige. Für die Rechtskurve, die der Fahrer dabei nehmen musste, sei er laut Gutachter eigentlich schon zu schnell, das Auto im Grenzbereich der Stabilität gewesen. Der Fahrer habe noch nach links gegengelenkt, sein Wagen aber sei schon „nicht mehr beherrschbar“ gewesen. Ob diese Lenkbewegung reflexartig oder bewusst geschah, lasse sich nicht feststellen. Auf dem Parkplatz habe das Auto noch einen Bordstein touchiert, bevor es mit fast 110 km/h auf das stehende Auto der Düsseldorfer krachte. Diese Kollision sei laut Gutachter „unausweichlich“ gewesen.

An einem vorangegangen Prozesstag war ein Videomitschnitt aus dem Polizeifahrzeug gezeigt worden, das den Fahrer verfolgt hatte. Beamte hatten von einem „Schlachtfeld“ gesprochen, das sich ihnen am Unfallort geboten habe. Sie hätten eine „starke Rauchentwicklung“ wahrgenommen, „und die Hupe des Autos hat durchgehend gedröhnt“, so ein Polizist. Sie hätten den Angeklagten aus seinem Wagen gezogen. Der Prozess wird am 21. August fortgesetzt.

(sojo)
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