Düsseldorf Prozess um gestohlenes Katzenfutter

Düsseldorf · Seine drei Katzen liegen einem 45-jährigen Düsseldorfer besonders am Herzen. Sobald er sich am Monatsende kein Futter mehr für die Haustiere leisten konnte, hat der vielfach vorbestrafte Mann regelmäßig bei Supermärkten ohne Bezahlung ins Regal gegriffen.

Zuletzt war er dafür wegen Diebstahls geringwertiger Beute zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Doch dagegen wehrt er sich ab Freitag, 9 Uhr, im Saal E.123 vor dem Düsseldorfer Landgericht. Seit 1992 ist er immer wieder wegen Drogendelikten und wegen Diebstählen von Tierfutter verurteilt worden. Nach 21 Eintragungen im Vorstrafenregister sieht er sich aktuell jedoch auf dem Weg der Besserung. Statt einer ganzen Katzenbande hält er zuhause jetzt nur noch drei seiner liebsten Mitbewohner.

Auch habe er nach jahrelanger Drogensucht inzwischen als Altenpfleger wieder Fuß gefasst, sogar einen Mini-Job in einem Privathaushalt gefunden, sei dort einmal wöchentlich beschäftigt. Obwohl das Amtsgericht diese Entwicklung und sein Diebstahlsgeständnis als Schritt in die richtige Richtung ansah, könne dem 45-Jährigen laut Urteil aber keine weitere Bewährungs-Chance gewährt werden.

Da sich der Angeklagte von seinen Katzen nicht lösen könne, bringe ihn die Tierhaltung besonders zum Monatsende permanent in Geldnöte. Zuletzt hatte der Mann in einem Supermarkt an der Reisholzer Straße wieder Nahrungsmittel und Katzenfutter für 21,32 Euro ohne Bezahlung eingesteckt und war dabei ertappt worden.

Um sich und seine Katzen zu versorgen, werde er immer wieder zu solchen Diebstählen verleitet, befand das Gericht. Da der Katzenfreund wegen ähnlicher Delikte außerdem bereits zwei Bewährungsstrafen (zwei Monate plus acht Monate) offen hat, sah das Amtsgericht keine günstige Prognose für ihn, verhängte diesmal eine Haftstrafe gegen den Mann. Über diese wird nun verhandelt.

(EW/top)
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