Prozess in Düsseldorf Lehrer zeigte Schülerinnen Nacktfotos - Disziplinarverfahren läuft

Düsseldorf · Selbstaufnahmen mit erotischem Inhalt an zwei minderjährige Schülerinnen zu übermitteln - das wird einen Realschullehrer aus Düsseldorf demnächst wohl den Job kosten.

Ein Disziplinarverfahren gegen ihn ist noch nicht abgeschlossen. Offen blieb aber auch ein zugehöriges Strafverfahren gegen den Pädagogen am Mittwoch vor dem Amtsgericht Düsseldorf. Vor einem Urteil will die Richterin erst noch die Schuldfähigkeit des Angeklagten zur Tatzeit prüfen lassen.

Laut Anklage hatte er vor rund drei Jahren einer damals 15-jährigen Schülerin auf dem Schulhof auf seinem Handy eine Selbstaufnahme (Selfie) mit nacktem Oberkörper und entblösstem Unterleib gezeigt.

Zudem hatte er Ende 2017 einer anderen, damals 17-jährigen Schülerin angeblich ein selbst gedrehtes Handy-Video von einer Sex-Szene mit eigener Beteiligung geschickt. Dazu soll er als Text angefügt haben, man könne sich doch „nach der Schule auch mal ein Hotelzimmer gönnen“.

Formell bestätigte der Lehrer die Vorwürfe. Doch beim gezeigten Handy-Foto auf dem Schulhof „meine ich, es wäre ein neutrales Foto gewesen“, sagte er. Und das Sex-Video habe er im Australien-Urlaub verschickt, womöglich aus Versehen auch an die Schülerin. Damals habe er nach einer privaten Trennung im Urlaub täglich fünf bis sieben Liter Bier getrunken.

„An die Anfertigung der Aufnahme und ans Verschicken habe ich mich gar nicht mehr erinnert“, so der Lehrer. Im Nachhinein bedauere er die Taten und räumte ein, sich gegenüber den Schülerinnen falsch verhalten zu haben. Inzwischen habe er aber eine Psychotherapie absolviert.

Ob er zur Tatzeit alkoholbedingt schuldfähig war, ist aber noch ungeklärt. Also wurde der Prozess gegen ihn zunächst abgebrochen.

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