Amtsgericht Düsseldorf Prostituierte verklagen Freier

Düsseldorf · Drei Männer stehen vor Gericht, weil sie für bestellten Sex nicht bezahlt haben. Es geht um einen Liebeslohn von 900 Euro.

Wer bestellt, muss auch zahlen. Daran will sich ein Geschäftsmann (34) gehalten haben – und dennoch musste er am Freitag unter Betrugs-Anklage zum Amtsgericht.

Mit zwei Kumpels hatte er in einer Augustnacht 2017 in einem Derendorfer Hotel nicht nur dem Alkohol kräftig zugesprochen. Spätnachts wurden auch noch zwei Prostituierte ins Hotel bestellt – und die warten bis heute vergeblich auf 900 Euro Liebeslohn.

Der Angeklagte beteuert, er habe die Frauen damals nicht bestellt – zudem habe er sich von einem der Mitzecher eingeladen gefühlt. Der Kumpan habe die Idee mit den Frauen gehabt und noch getönt: „Ich mach’ das schon!“ Er habe die Frauen angerufen und in die Suite bestellt.

Als die Prostituierten nach rund drei Stunden auf Bezahlung drängten, soll einer der Kumpane behauptet haben, er sei Profifußballer bei einem niederrheinischen Bundesliga-Klub, sein Manager käme vorbei und würde bezahlen. Als nichts geschah, verließen die Frauen zwar die Suite. Eine sagte jedoch im Zeugenstand: „Ich hab’ voll drauf vertraut, dass wir das Geld kriegen!“ Aber der Streit um den Lohn sei dann „wochenlang hin, und hergegangen.“ Zuletzt haben beide Frauen Anzeige erstattet.

Einer der Kunden von damals sei allerdings schon kurz nach der Ankunft der Damen im Hotel so groggy gewesen, dass er „fast nur geschlafen“ habe, so die Zeugin. Der Angeklagte gab zu, er habe sich um die Bezahlung erst nicht gekümmert, weil er sich von dem dritten Mann eingeladen gefühlt habe.

Als er Tage später hörte, dass die Frauen noch unbezahlt waren, habe er dem Kumpel 300 Euro als Anteil gegeben. Nur ist dieses Geld nie bei den Damen angekommen. Bevor es zum Urteil kommt, will das Amtsgericht jetzt noch seine beiden Kumpels als Zeugen zu jener Nacht befragen. Das ist für Ende Februar geplant.

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