Prozess in Düsseldorf Falscher Handwerker kommt glimpflich davon

Düsseldorf · Der falsche Handwerker ist in Düsseldorf zu Notfällen gefahren, hat dort ein wirkungsloses Pulver verstreut und 800 Euro kassiert. Vor Gericht ist er jetzt glimpflich davon gekommen.

Das Gerichtszentrum in Düsseldorf-Oberbilk.

Das Gerichtszentrum in Düsseldorf-Oberbilk.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Mit einer Auflage von 1000 Euro, zahlbar an eine gemeinnützige Einrichtung, hat das Jugendgericht am Freitag einen Strafprozess gegen einen falschen Handwerker (22) beendet. Über Notfallnummern im Internet war der Angeklagte laut Geständnis zu zwei Kunden gefahren, um dort verstopfte Abflüsse angeblich wieder frei zu machen.

Stattdessen aber hatte er nur wirkungslose Pülverchen verstreut – und dafür fast 800 Euro als Lohn einkassiert. Der Schuldspruch gegen ihn erging jetzt wegen Betruges. Um schnelles Geld zu machen, habe er bloß eine kurze Schulung absolvieren müssen – und schon sei er vom Inhaber einer Internet-Notfall-Seite als vermeintlicher Fachmann für Rohrreinigung zu arglosen Kunden geschickt worden.

Das ließ der Angeklagte über einen seiner Anwälte vortragen. Solche Notfall-Aufträge seien dem 22-Jährigen stets nur via Handy zugeteilt worden – und auch von den Einnahmen habe der Website-Inhaber direkt 80 Prozent für sich einkassiert. Formell habe der den Angeklagten nämlich als „Sub-Unternehmer“ geführt – und habe dabei angeblich bewusst in Kauf genommen, dass Kunden in Notfällen wie Rohrverstopfungen nicht ernsthaft geholfen werden könne.

Das sei auch dem Angeklagten klar gewesen. Inzwischen aber habe der 22-Jährige diese Branche verlassen, arbeite jetzt seriös in einem anderen Bereich – und wolle den Schaden der beiden Kunden in voller Höhe und aus eigener Tasche wieder gutmachen.

Das rechnete der Jugendrichter dem zur Tatzeit noch 20-Jährigen hoch an – und hat ihm jetzt lediglich eine Buße von 1000 Euro auferlegt.

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