Als Ex-Mitglied der inzwischen verbotenen Rockergruppe „Clan 81“, einer Unterstützergruppe der Hells Angels, soll er laut Anklage mit einem Komplizen einen Familienvater in Hilden durch massive Einschüchterung zum Drogenhandel gezwungen – und ihn von 2014 bis Mitte 2017 mit enormen Rauschgiftmengen beliefert haben.

In einem Teilgeständnis hat er zu Prozessbeginn Stellung genommen. Ein Rädelsführer sei er nie gewesen, allenfalls ein Gehilfe. Der genannte Komplize sei nämlich sein Schwager – und ihm habe er bloß gelegentlich bei dessen Geschäften beigestanden.

Zwar gab er zu, den zum Drogenhandel angeblich gezwungenen Rauschgiftabnehmer in Hilden mit einem Messer und einer Geflügelschere bedroht zu haben. Doch habe er nicht angekündigt, den Mann im Genitalbereich zu verletzen, sondern nur an einem Finger.

Sein Schwager, gegen den demnächst gesondert verhandelt werden soll, ist hier als Zeuge aufgeführt, wird aber vermutlich jede Aussage verweigern – da sich ein Zeuge vor Gericht nicht selbst belasten muss. Auch gegen den angeblich zum Drogenverkauf gezwungenen Familienvater laufen die Ermittlungen noch. Er soll als Kronzeuge am nächsten Prozesstag gehört werden. Insgesamt hat das Landgericht noch drei weitere Verhandlungstermine bis 8. November terminiert.