Prozess in Düsseldorf Terrorhelfer sollen Kämpfer nach Syrien geschickt haben

Düsseldorf · Im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts wird seit Mittwoch fünf mutmaßlichen Helfern verschiedener islamistischer Terrorgruppen der Prozess gemacht. Die Angeklagten sollen junge Kämpfer aus Deutschland nach Syrien geschickt haben.

Prozess Düsseldorf: Terrorhelfer sollen Kämpfer nach Syrien geschickt haben
Foto: dpa, skm pzi skm soe

Aus der Gruppe der Angeklagten heraus sollen junge Kämpfer aus Deutschland sowie Geld und Ausrüstung wie etwa 15 Krankenwagen auf die Schlachtfelder in Syrien geschickt worden sein. Als Hauptbeschuldigter gilt ein 59-Jähriger aus Bergisch Gladbach. Er soll seinen eigenen Sohn ins Kriegsgebiet geschickt und später dessen Tod bejubelt haben.

Die Anklage der Bundesanwaltschaft ist nach Verteidigerangaben fast 200 Seiten stark, die Hauptakten umfassen 80.000 Seiten, die Protokolle der Telefonüberwachung 150.000 Seiten.

Den vier Männern und einer Frau wird in wechselnder Beteiligung Unterstützung der Gruppen Islamischer Staat, Soldaten Syriens und Islamische Bewegung der Freien Männer Großsyriens vorgeworfen.
Verteidiger Michael Sertsöz will Bundesaußenminister Walter Steinmeier (SPD) als Zeugen in dem Prozess hören. Die Einstufung, wer Terrorist sei und wer als Rebell in Genf Verhandlungspartner der Bundesregierung wird, sei eine politische, sagte er zu Prozessbeginn.

Die Verteidiger äußerten zudem Zweifel, ob die intensive Überwachung der Angeklagten rechtmäßig war. Eine lückenlose 24-Stunden-Überwachung sei unzulässig. Beim Prozessauftakt stellten die Anwälte zudem drei Ablehnungsanträge gegen die Vorsitzende Richterin Ute Hohoff. Sie kritisierten dabei die vom Senat angeordneten Sicherheitskontrollen.

(kl/dpa)
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