Düsseldorf Prozess: Auf frisch geteerter Straße geparkt

Düsseldorf · Als Angeklagter geriet ein 35-Jähriger aus dem Ruhrgebiet in erhebliche Terminnot. Eigentlich sollte er beim Amtsgericht erscheinen wegen Körperverletzung. Doch da musste der Mann passen. Zeitgleich war er nämlich schon bei einem anderen Gericht als Angeklagter in einer anderen Strafsache geladen.

Also muss er hier beim Richter demnächst nachsitzen. Konkret geht es dabei um einen Vorfall vom September 2017 an der Düsseldorfer Fischerstraße - und um einen der auch dort heiß begehrten Parkplätze. Damals war die dortige Fahrbahn gerade von Arbeitern frisch geteert worden, ein Fahrstreifen deshalb gesperrt. Und trotzdem hat der 35-Jährige laut Anklage mit seinem Auto die frisch geteerte Fahrbahn befahren.

Ein Straßenbauarbeiter habe noch versucht, den Mann samt Auto aufzuhalten, habe sich dazu sogar in eine Parklücke gestellt, um sie zu blockieren. Doch der Angeklagte war von dem freien Parkplatz angeblich nicht so leicht fernzuhalten, er stieg laut Vorwürfen der Staatsanwaltschaft sogar aus seinem Wagen aus, stürmte auf den Bauarbeiter zu. Der hat sich laut Anklage wegen der aggressiven Auftretens des Autofahrers in eine Tankstelle geflüchtet, doch der 35-Jährige soll ihm dorthin gefolgt sein. Mit flacher Hand habe er dem Bauarbeiter dann so heftig in den Nacken geschlagen, dass der Arbeiter hinterher über ein Taubheitsgefühl im Genick klagte.

Nach Informationen unserer Redaktion verlangt der Straßenbauer jetzt parallel zum Strafprozess gegen den Autofahrer ein Schmerzensgeld von 2000 Euro für diesen Genickschlag. Wann darüber entschieden wird - und wann der Angeklagte demnächst überhaupt mal einen Termin frei hat, um sich wegen dieser Szene zu verantworten -, steht noch nicht fest.

(wuk)
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