Düsseldorf Provisorium für die Schadowstraße

Düsseldorf · Die Einkaufsmeile soll bald einen vorläufigen Bodenbelag und neue Bänke bekommen, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Am Donnerstag sind die Entwürfe für die endgültige Neugestaltung zu besichtigen.

 Die Schadowstraße ist immer noch geprägt von den Arbeiten für die U-Bahn-Linie. Nun soll sie verschönert werden.

Die Schadowstraße ist immer noch geprägt von den Arbeiten für die U-Bahn-Linie. Nun soll sie verschönert werden.

Foto: Andreas Endermann

Die Neugestaltung der Schadowstraße rückt einen Schritt näher: Die Stadt hat für Donnerstag zur Präsentation der fünf Entwürfe geladen, die in einem Wettbewerbsverfahren erarbeitet wurden. Doch die Geduld der Anlieger reicht nicht mehr bis zur Fertigstellung der Straße: Sie setzen sich für eine Interimslösung ein, um die Einkaufsmeile schon vor der Fertigstellung der kompletten Arbeiten in einen vorzeigbaren Zustand zu bringen.

"Wir haben von der Stadt eine vorläufige Oberflächengestaltung zugesagt bekommen", sagt Johanna Groeneweg de Kroon, Geschäftsführerin des Kaufhofs am Wehrhahn und Sprecherin des City-Rings, der Interessengemeinschaft der Händler. Den Anliegern sei klar, dass eine teure Zwischenlösung unwirtschaftlich wäre: "Uns reicht es, dass erstmal die Stolperfallen für die Kunden verschwinden - auch ich habe mir schon Absätze abgebrochen." Ein preiswerter Gussasphalt soll es deshalb nach ihren Worten richten, ein zeitnaher Beginn der Arbeiten sei zugesagt. Dazu kommt mehr Wohlfühlcharakter durch neue Bänke und Blumenkübel.

Die Stadt habe sich entgegenkommend gezeigt und wolle den Großteil der Kosten tragen. "Wir Händler zahlen nur die Unterhaltskosten für die Pflanzen. Das sollte zu machen sein." Im nächsten Schritt wünsche man sich - wie viele Kunden - auch Food-Trucks an der Straße. Thomas Görner von Foto Koch freut sich auf die Interimslösung. Das Fachgeschäft hat gerade erst in sein Ladenlokal investiert und leidet unter der baustellenartigen Anmutung des Umfeldes. "Die Bauarbeiten ziehen sich schon lange", sagt Görner. "Und wir dachten, dass die Oberfläche nach der Fertigstellung der Wehrhahn-Linie dann auch angegangen wird. Uns war nicht klar, dass es noch so lange dauert."

Denn obwohl inzwischen die Bahnen in den Tunnel verschwunden sind, liegt die rundum neue Schadowstraße noch in einiger Ferne. Vorher muss das Mammutprojekt Kö-Bogen II mitsamt der neuen Schauspielhaus-Garage fertiggestellt werden, der Baustellenverkehr wird auch über die Einkaufsstraße rollen. "Es war immer klar, dass es keine endgültige Lösung geben kann, ehe Kö-Bogen II nicht im Wesentlichen fertig ist", sagt CDU-Ratsherr und Planungsexperte Alexander Fils. Da das Großprojekt mit Verzögerungen zu kämpfen hatte, müssen nun auch die Anlieger der Schadowstraße länger warten. Einen Baubeginn hält Fils dort 2019 für realistisch, die endgültige Fertigstellung könnte dann 2020 gelingen.

Für viele bedeutet das eine Durststrecke, wie Immobilienexperte Marcel Abel von JLL betont. Denn die Mieten müssten erst einmal aufgebracht werden: "Und für viele war es schon eine lange Hängepartie." Während man am Wehrhahn einen Aufwärtstrend sehe, profitiere die Schadowstraße noch nicht von den Veränderungen. Auch für die Vermieter sieht es nicht rosig aus: "Sie bekommen jetzt noch nicht die Mieten, mit denen sie für die Zukunft planen."

Die Entscheidung über die Entwürfe ist nun der nächste Schritt. Am Donnerstag sind sie von 18 bis 21 Uhr im S-Forum der Stadtsparkasse, Berliner Allee 33, Tagungssaal 3. Etage, öffentlich ausgestellt. Fünf Planerteams aus Landschaftsarchitekten, Verkehrs- und Lichtplanern und Künstlern hatten sich qualifiziert: "Club L94" aus Köln, Cobe aus Berlin, Bruun & Möllers aus Hamburg, "WES GmbH LandschaftsArchitektur" aus Hamburg und Scape aus Düsseldorf. Eine Planungskommission soll die Entwürfe bewerten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort