Protest in Düsseldorf Anti-Corona-Demo verlief friedlich
Düsseldorf · Ab Montag werden die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie verschärft. Am Samstag kam es deswegen zu einer Demonstration in Düsseldorf. Einige der knapp 150 Teilnehmer hatten Probleme mit der Maskenpflicht.
Kritiker der Corona-Maßnahmen haben am Samstag auf dem Johannes-Rau-Platz demonstriert. Angemeldet waren etwa 300 Teilnehmer, es kamen aber nur rund 150 zu der Veranstaltung der selbst ernannten „Corona Rebellen“. Ärger gab es dabei vor allem wegen der Maskenpflicht.
Aufgrund einer kurz zuvor erlassenen Allgemeinverfügung der Stadt müssen Teilnehmer an Demonstrationen mit mehr als 25 Teilnehmern Masken tragen. Diese Regelung speziell bei einem Protest unter anderem gegen die Maskenpflicht durchzusetzen, fiel Veranstalter Bernd Bruns schwer. Zumal er selbst verkündete: „Ich habe Probleme, die Sklavenmaske dieses Verbrecherregimes zu tragen.“ Trotzdem appellierte er an die Teilnehmer, Masken aufzusetzen.
Bis das passiert war, war es 16.15 Uhr – die Kundgebung hatte um 14.30 Uhr beginnen sollen. Viele Teilnehmer hatten ärztliche Atteste gezeigt, die sie vom Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes freistellen sollten. Diese wurden von Polizei und Ordnungsamt geprüft und teils nicht akzeptiert, weil es sich um Kopien handelte oder die Echtheit nicht festgestellt werden konnte.
Die Demonstranten werten die staatlichen Corona-Maßnahmen als unrechtmäßige „Drangsalierungen“. „Frieden, Freiheit, keine Diktatur“, riefen sie. Auf Plakaten standen Slogans wie „Schluss mit Panik“ oder „Gewissen erwache“. Man setze sich zur Wehr gegen „Corona-Faschismus“, erklärte Bruns. Unter den Demonstranten waren auch Vertreter der Gruppierung „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa).
Die Polizei war mit einem starken Aufgebot vor Ort. Es kam jedoch zu keinen größeren Vorkommnissen. Das Ordnungsamt monierte lediglich Mängel bei der Mundschutz- und Abstandspflicht und verhängte Bußgeldbescheide. Darüber regten sich einige Demonstranten lautstark auf.
In Sichtweite zur Haupt-Demonstration kamen Gegendemonstranten zusammen, nach Angaben des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ waren es etwa 100. Sie warfen der Gegenseite vor, unsachlich zu argumentieren und aus einer extremen politischen Ecke zu kommen. „Es gibt Menschen, die wirtschaftlich stark von Corona-Maßnahmen betroffen sind. Ihre Anliegen sind berechtigt, bei den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen gibt es sicherlich Nachbesserungsbedarf“, sagte Bündnissprecher Christian Jäger. „Aber die Proteste sind geprägt von wirren Verschwörungstheorien von rechten Gruppierungen.“