Neue Bänke, neues Pflaster Protest gegen Altstadtpläne

Düsseldorf · Die Dominikaner wollen eine neue Gestaltung der Fläche zwischen Andreaskirche und Kloster. Bürger fordern mehr Mitsprache bei der Auswahl der Bänke und der Art der Pflasterung.

 Bei einem Rundgang der SPD durch die Altstadt äußerten Bürger Ideen für die bevorstehende Neugestaltung. Anregungen sollen bei der Arbeit an dem endgültigen Konzept berücksichtigt werden, so die Stadt.

Bei einem Rundgang der SPD durch die Altstadt äußerten Bürger Ideen für die bevorstehende Neugestaltung. Anregungen sollen bei der Arbeit an dem endgültigen Konzept berücksichtigt werden, so die Stadt.

Foto: RP, Bretz

Zur Gestaltung der Altstadtstraßen und -plätze mit neuen Pflastersteinen ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Zu vielfältig sind die Probleme, die beachtet werden müssen. Im Mittelpunkt steht dabei die Gestaltung des Andreasplatzes zwischen der Andreaskirche auf der einen Seite und dem Eingang des Andreassaal im Dominikanerkloster auf der anderen Seite: Der Orden wünscht sich einen behindertengerechten Zugang zu beiden Gebäuden.

Über die Möglichkeiten werden die Stadt und der Orden miteinander reden. "Ein Gespräch mit den Stadtplanern ist für Ende August terminiert", sagte Prior Pater Manuel. Und Planungsdezernent Gregor Bonin sieht die neue Gestaltung der Straße auch als eine Chance, den Platz attraktiver zu gestalten.

Grundlage für die Gespräche sind die Entwürfe des Architekten Sebastian Fürst. Auf einem von der SPD organisierten Rundgang gestern durch die Altstadt warb er erneut für seine Version des Platzes, die sich auch mit dem vorgeschlagenen Altstadtpflaster realisieren ließe. "Zum Beispiel durch eine andersartige Verlegung der Steine als auf den Straßen hebt sich der Platz besser ab", sagte er. Durch eine leichte Steigung des Andreasplatzes könne man einerseits das Andreashaus auch für Behinderte zugänglich machen. Andererseits sei der Platz so unattraktiver für das Altstadtpublikum. Mit drei Bäumen, Mastleuchten und Strahlern, die die Andreaskirche bei Dunkelheit in Szene setzen, soll der Platz aufgewertet werden.

Auf die neu gestaltete Altstadt freut sich Bäcker Josef Hinkel besonders. "Die vorgestellten Steine sehen sehr gut aus. Aber die Gestaltung braucht doch noch etwas mehr Pepp", sagte er während des Rundgangs. Neben der Hervorhebung der Plätze spricht er sich gegen Hochbeete aus, wie es sie aktuell in der Altstadt gibt. Diese seien unhygienisch und häufig vermüllt. Stattdessen wünscht sich der Bäcker, dass die Bäume in den Boden eingelassen werden. Auch für eine ausreichende Zahl von Bänken müsse gesorgt werden.

Nicht nur genügend Sitzgelegenheiten müsse es geben, sie sollten auch seniorengerecht sein, ergänzte Marlene Utke, Mitglied des Seniorenbeirats. "Bei vielen Bänken haben alte Menschen Schwierigkeiten, wieder aufzustehen", sagte sie. Bei der Planung für die Möblierung der Altstadtstraßen solle daher ein Banktyp ausgewählt werden, auf dem man nicht zu tief sitzt. Nach Ende der Kanalbauarbeiten will die Stadt beginnen, die Altstadt einheitlich zu pflastern.

SPD-Fraktionsvorsitzender Markus Raub wollte mit dem Rundgang die Bürger stärker an der Diskussion um die Gestaltung der Altstadt beteiligen. Anregungen für die Standorte und Gestaltung beispielsweise der Baumscheiben oder Bänke will die Stadtverwaltung berücksichtigen, wenn sie ein endgültiges Konzept erstellt. Von der Ortskenntnis der Düsseldorfer Bürger könnten die Planer profitieren, sagte Gregor Bonin. Allerdings bringe es wenig, einen Ideenwettbewerb auszuschreiben.

(RP)
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