Arbeitsmarkt in Düsseldorf So vermittelt die Awo viele Geflüchtete in Ausbildungsbetriebe

Düsseldorf · Das Projekt Startchance der Awo Düsseldorf hilft jungen Geflüchteten beim Einsieg in den Arbeitsmarkt. Mehr als 50 Firmen machen mit.

 Am Ausbildungsprojekt Startchance der Awo nehmen Alpha Barry (l.) und Marco Biergen teil.	 RP-Foto: Anne Orthen

Am Ausbildungsprojekt Startchance der Awo nehmen Alpha Barry (l.) und Marco Biergen teil. RP-Foto: Anne Orthen

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Wenn junge Menschen aus Krisengebieten nach Deutschland geflohen sind, gelten sie als „vorübergehend geduldet“. In dieser Phase ist es für sie noch nicht möglich, eine Ausbildungsstelle anzunehmen. In dieser Zeit hilft die Arbeiterwohnfahrt (Awo) mit ihrem Projekt Startchance. „Die Idee ist, diesen jungen Leuten eine berufliche Perspektive anzubieten“, sagt Gabriele Schmitz, Abteilungsleiterin vom Berufsbildungszentrum BBZ der Awo. So können die Geflüchteten schon viel über den deutschen Arbeitsmarkt lernen.

Etwa 50 Firmen aus Handwerk, Gastronomie und Dienstleistung nehmen am Projekt „Startchance“ teil – so wie „Afew“, der Sneaker-Händler an der Oststraße. „Wir haben immer mal wieder zeitlich begrenzt soziale Einrichtungen unterstützt, zum Beispiel durch Spenden“, sagt Marco Biergen, Gründer und Geschäftsführer. Als er vom Konzept von Startchance erfuhr, nahm er die Gelegenheit wahr, sich über einen längeren Zeitraum sozial zu engagieren. „Außerdem sind wir immer auf der Suche nach guten Mitarbeitern.“

Awo-Sozialpädagogin Miriam Khachab vermittelte an Afew den 21-jährigen Alpha Barry. Er war aus Guinea geflohen und wohnt zurzeit in einer Flüchtlingsunterkunft. Er hat die Chance angenommen, bei Afew zu arbeiten. „Ich lerne nun viel über Lagerorganisation, die Präsentation der Schuhe im Store und Interessantes über den Online-Verkauf“, sagt er. Die deutsche Sprache sei ihm anfangs schwer gefallen, „aber im Arbeitsalltag helfen mir meine Kollegen oft, ich lerne nun schnell.“ Unterstützung bekam er auch von der Awo, denn dort hat Alpha Barry vor seinem Beginn als Landzeitpraktikant sein Deutsch verbessert sowie ein Bewerbungstraining gemacht.

Marco Biergen hofft, dass Alpha Barry noch in diesem Frühjahr den Status „Ausbildungsduldung“ erhält. Dann kann er mit der zweijährigen Ausbildung zum Lageristen beginnen – mit Ausblick auf weitere Qualifikationen bei Afew und einer Festanstellung. So wie Alpha Barry haben schon viele junge Geflüchtete von Startchance profitiert. „Seit Beginn konnten wir mehr als 70 Teilnehmer in Firmen vermitteln“, sagt Gabriele Schmitz.

Betriebe, die sich am Projekt beteiligen möchten, können sich bei der Awo melden unter Telefon 0211 60025945 oder per E-Mail an Mariam.khachab@awo-duesseldorf.de

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