Düsseldorf Professor muss 15 000 Euro zahlen

Düsseldorf · Er soll auf dem Weg zum Brötchenholen einen Polizisten beschimpft haben.

15 000 Euro Strafe für eine Fahrt zum Brötchenholen muss ein Medizinprofessor (51) jetzt zahlen. Zudem erhielt der Arzt wegen Widerstands gegen Polizeibeamte ein Fahrverbot von zwei Monaten. Mit diesem Urteil war ein Amtsrichter gestern sogar noch gnädig. Die Staatsanwältin hatte gar 21 000 Euro als Strafe gefordert und bei dem angeklagten Mediziner eine grundsätzlich "verkehrsfeindliche Haltung" festgestellt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der 51-Jährige gab zu, dass er in morgendlicher Hektik im März einen Polizisten bei der Absperrung einer Unfallstelle an der Niederrheinstraße angepflaumt, den Beamten dann mit der vorderen Stoßstange seines Autos touchiert und dadurch beiseite geschoben hatte. Er habe mit seinem Geländewagen frische Brötchen holen wollen, sagte er vor Gericht. Er sei in Rage gewesen, wisse jetzt aber, dass er sich falsch verhalten habe. "Das wird nicht wieder vorkommen!" Doch genau das hatte er schon 2012 gelobt, als er damals am Flughafen eine andere Polizistin, die wegen einer Ölspur ebenfalls den Verkehr von Hand leiten musste, als "Flasche" und "Versager" tituliert hatte. Dieses Verfahren war gegen 1500 Euro Buße eingestellt worden.

Doch damit durfte der Professor jetzt nicht mehr rechnen. Im aktuellen Fall hatte er den Polizisten zwar nicht verletzt, aber "es steht Ihnen nicht zu, Anweisungen der Beamten in Frage zu stellen, wenn es Ihnen nicht schnell genug geht", musste er sich von der Staatsanwältin anhören. Weil sich der Professor (12 500 Euro Nettogehalt) an der Unfallkreuzung die freie Fahrt für frische Brötchen "mehr oder weniger erpresst" habe, so der Richter, sind jetzt 60 Tagessätze zu je 250 Euro plus zwei Monate Fahrverbot fällig.

(wuk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort