Tausendfüßler-Pfeiler-Debatte Pro: Einer darf bleiben

Düsseldorf · Der Streit um den Erhalt des Tausendfüßlers hatte teils bizarr ernsthafte Züge. Ideologen auf beiden Seiten kämpften in der öffentlichen Debatte um die Meinungsführerschaft.

Jetzt ist die Zeit der Betonästheten hoffentlich ebenso vorbei wie die der Modernisten. Wenn es nämlich in den nächsten Monaten um die Frage geht, wie viele Baufelder auf den neuen Freiflächen entstehen, die aus dem Fall der Hochstraße resultieren, muss es um einen vernünftigen Kompromiss gehen. Leitlinie: Insgesamt gehen Lebensqualität und Grün vor Stahl und Stein.

Genau deswegen darf auch ein Pylon des Tausendfüßlers am Rande der neu entstehenden Allee bestehen bleiben. Als Erinnerungs- und Kunstobjekt, gestalterisch überarbeitet und am Abend beleuchtet wie so mancher Baum und manches Objekt im Hofgarten. Er wäre Symbol für die Nachkriegsgeschichte Düsseldorfs, die jetzt in eine neue Ära der Stadtentwicklung mündet. Und wie im Hofgarten üblich, sollte eine Erklärtafel dokumentieren, wie die Stadt Düsseldorf ihre Innenstadt neu erfunden hat. Geschichtsvergessen muss sie deswegen nämlich nicht sein. Uwe-Jens Ruhnau

(RP/url)
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