Immobilien in Düsseldorf Preisanstieg bei Luxushäusern gebremst

Düsseldorf · Experten sehen den Düsseldorfer Immobilien-Markt immer noch positiv, aber die obere Grenze bei den Preisen scheint erreicht.

Das sind die Mietpreise in Düsseldorf
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Das sind die Mietpreise in Düsseldorf

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Foto: Endermann, Andreas

Seit Jahren gab es bei Düsseldorfer Preisen für neue und hochwertige Immobilien nur eine Richtung - nach oben. Hier eine Wohnung oder ein Haus, wenn auch sehr teuer, zu kaufen, galt als sichere Sache: Der Preis würde weiter steigen, der Gewinn war sicher. Doch dieser Trend beginnt zu stocken, stellen Fachleute fest. Sowohl die Experten bei Capital wie auch bei Euro meinen in jeweils breit angelegten Untersuchungen bundesdeutscher Großstädte, in Düsseldorf sei bei den Preisen das Ende der Fahnenstange erreicht. Sehr viel weiter würden die Preise hier gewiss nicht steigen.

Bei den beiden Studien kommen die Insider zu übereinstimmenden Ergebnissen.

Mieten Die Mieten werden in Düsseldorfer weiter steigen, wenn auch nicht in dem Tempo wie bisher. Denn auch da scheint eine Schmerzgrenze in Sicht, wenn auch noch nicht erreicht. Die Leute, so ein Makler, sind halt nicht bereit, jeden Preis zu zahlen.

Das Wohnungsangebot Derzeit, so ein Immobilienexperte des Maklers Jones Lang Lasalle, sind rund 9000 Wohneinheiten entweder in der Planung oder im Bau. Pro Jahr werden in Düsseldorf rund 1000 neue Wohnungen gebraucht, denn der jährliche Zuwachs der Bevölkerung liegt bei 2000 bis 3000 Menschen. Im vorigen Jahr sind allerdings nur rund 400 Einheit fertig geworden, im laufenden Jahr wird man die benötigte Zahl aber wohl erreichen.

Zuzug Tatsächlich kommen auch viele Familien, aber nur die mit höheren Einkommen können sich die Stadt wirklich leisten. Andere wandern daher ins Umland ab, weil dort das Wohnen zwar auch nicht mehr billig, aber preiswerter ist als in Düsseldorf selbst.

Luxusimmobilien Die meisten der derzeit geplanten Projekte und auch die, die in Bau sind, zielen auf die höheren Preissegmente. Die Spitze liegt derzeit bei 14 000 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung im sogenannten Andreasquartier in der Altstadt. Das jedoch, so die Fachleute, sei das Ende der Fahnenstange. Höhere Preise ließen sich auf Sicht kaum noch erzielen. Zudem gibt es auch immer wieder Top-Angebote zu Top-Preisen, die dann nicht weggehen, weil die potenziellen Käufer doch ein Haar in der Suppe finden. So raunt man in der Szene von einem Penthouse in Oberkassel, dessen Preis im niedrigen einstelligen Millionenbereich liegt, das jedoch keiner will, weil die Lage zwar gut, das unmittelbare Umfeld aber nicht ideal ist. Erstmals seit Jahren hält man es für möglich, dass ein Überangebot die Preise drückt.

Ansprüche Wer teuer einkauft, hat hohe Ansprüche. In Oberkassel sind beispielsweise Wohnungen ohne Einstellplätze für Pkw kaum noch zu vermarkten. Ehemalige Arbeiterviertel wie Flingern sind begehrt, weil dort - ähnlich vergleichbaren Vierteln in Berlin - das Umfeld als reizvoll wahrgenommen.

Lage Sie muss stimmen, sagen die Makler. In den Studien wird daher das Beispiel Heinegärten in Heerdt beschrieben. Diese Häuser, in Design und Ausstattung in der Top-Liga, gehen angeblich schwer weg, weil in unmittelbarem Umfeld viel gebaut wird und die Adresse, anders als angepriesen, eben nicht Oberkassel, sondern Heerdt ist. Eine Sprecherin des Investors Frankonia erklärte allerdings, 70 Prozent der bereits fertigen Wohnungen seien verkauft. Bald wolle man mit dem zweiten Bauabschnitt beginnen.

Angeblich herrscht große Nachfrage nach den Neubauten im Belsenpark, mitten in Oberkassel. Interessenten berichten von sehr selbstbewusst auftretenden Verkäufern und dem Versuch, noch in laufenden Verhandlungen die Preise zu erhöhen.

(top/EW)
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