Düsseldorf Preis für die Besten im Theater

Düsseldorf · "Emilia Galotti", "Schneekönigin" oder "Die schmutzigen Hände -" welche Inszenierung war die beste in dieser Spielzeit und welche Schauspieler haben ihre Rollen besonders überzeugend gespielt? Darüber sollen ab jetzt die Zuschauer entscheiden. Das Schauspielhaus vergibt zusammen mit der Rheinischen Post und RP Online erstmals am Ende dieser Spielzeit einen Publikumspreis. Gustaf soll er heißen, benannt nach dem großen Schauspieler, Regisseur und Düsseldorfer Intendanten Gustaf Gründgens.

Die Schauspieler des Düsseldorfer Schauspielhauses
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Die Schauspieler des Düsseldorfer Schauspielhauses

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Foto: Schauspielhaus / Sebastian Hoppe

Aussehen wird der neue Theater-Oscar wie die Gründgens Statue des Bildhauers Peter Rübsam, die gleich hinter dem Schauspielhaus im Hofgarten steht. Rübsam selbst hat eine Kopie seiner Skulptur gefertigt, 30 Zentimeter ist sie groß und wird gerade in Bronze gegossen - eine gewichtige Trophäe wird der neue Gustaf.

Das Abstimmverfahren für die Zuschauer ist denkbar einfach: An verschiedenen Stellen im Foyer des Schauspielhauses liegen Karten aus, auf denen die Zuschauer notieren können, welche Schauspieler sie für die besten der Spielzeit halten und welche Inszenierung sie am liebsten gesehen haben. Neben den Karten sind Boxen aufgestellt, Zuschauer vor Ort können ihre Abstimmungskarten also einfach einwerfen.

Wer lieber daheim noch ein wenig nachdenken will oder in diesen Tagen nicht ins Schauspielhaus kommt, kann die Favoriten auch im Internet wählen. Abstimmen darf allerdings jeder Zuschauer nur einmal.

Vergeben wird der neue Publikumspreis dann am 18. Juni um 19 Uhr im Schauspielhaus vor einer Aufführung von "Der Besuch der alten Dame".

Unter allen, die sich an der Kür der ersten Gustaf-Gewinner beteiligen, werden zehn mal zwei Karten für die Vergabefeier verlost. Die Gewinner können also dabei sein, wenn die Schauspieler erfahren, welche Aufführung und welche darstellerische Leistung ihrem Publikum besonders gefallen hat und anschließend miterleben, wie Dürrenmatts alte Dame ein ziemlich rheinisches Güllen besucht.

Auch Bildhauer Peter Rübsam wird zur ersten Vergabe des Gustaf kommen. "Ich finde zwar eigentlich, dass Demokratie und Kunst nicht gut zueinander passen", sagt der Künstler, "aber gerade im Theater ist es für die Künstler doch interessant zu erfahren, was ihr Publikum denkt - und das Publikum geht vielleicht viel wacher ins Theater, wenn es hinterher nach seiner Meinung gefragt wird." Darum hat Rübsam sich gleich an die Arbeit gemacht, als er den ungewöhnlichen Auftrag bekam, sein eigenes Kunstwerk zu kopieren. "Gründgens war ein Künstler, der an seiner künstlerischem Überzeugung mit unbedingtem Willen festgehalten hat", sagt Rübsam, "wenn das den Schauspielern Mut macht, würde ich mich freuen."

(RP)
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