Düsseldorf Posse um den Umbau des Luegplatzes
Düsseldorf · Im Verkehrsausschuss herrschten Verwunderung und Ärger beim Blick auf den Tagesordnungspunkt "Barrierefreier Haltestellenausbau Luegplatz". Die Verwaltung erklärte, ein Realisierungs-Zeitpunkt sei aktuell nicht bestimmbar.
Vertreter aus dem Linksrheinischen und Vertreter der Rheinbahn sagten, sie seien betrübt, dass sie nicht wie erhofft, die Eröffnung der neuen Station Ende 2016 feiern könnten. Schließlich habe die Haltestelle doch unter anderem für die Große Kirmes herausragende Bedeutung.
Als Schuldiger war schnell der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ausgemacht. Er habe den Umbau trotz eines Antrags der Rheinbahn aus dem Jahr 2013 nicht in sein Förderprogramm aufgenommen. Der VRR konterte diese Kritik umgehend: Da niemand von einem Baubeginn vor 2015 ausgegangen sei, könne eine Entscheidung über die Fördergelder auch frühestens 2015 gefällt werden. Sobald der geplante Baubeginn bekannt ist, steht der Luegplatz auf der Liste, über die der VRR-Verwaltungsrat entscheidet. Ob er dann auch tatsächlich berücksichtigt werden könne, sei noch nicht abzuschätzen, sagte eine Sprecherin des Verbunds.
Nach dem jetzigen Stand des bürokratischen Ablaufs wird der VRR auch in diesem Jahr nicht entscheiden können. Die Vorplanung für den Umbau steht, nun geht es um die Genehmigung der Bezirksregierung. Es ist zu erwarten, dass die Behörde in der zweiten Jahreshälfte entscheidet. "Wenn dann beim VRR beziehungsweise beim Land Gelder vorhanden sind und wir eine Förderung erhalten, könnten wir auf einen Baubeginn nach der Großen Kirmes 2016 hoffen", sagte Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Der Umbau wird gemessen an den bisherigen Erfahrungen etwa ein Jahr dauern.
An lange und bisweilen skurrile Debatten um barrierefreie Bahnsteige ist Oberkassel gewöhnt. So gab es zum Luegplatz auch schon einen Entwurf, in dem am Ende der Brücke noch ein Hügel vorgesehen war. Zum aktuellen Plan gehören neben einem schlüssigen Konzept für die Station auch Ideen, um den gesamten Platz schöner zu gestalten, etwa mit 30 neuen Bäumen.