Düsseldorf Positives Echo auf längere Promenade

Düsseldorf · Rheinufer-Architekt Niklaus Fritschi spricht von einem "Herzenswunsch, der wahr werden könnte". Während SPD und Grüne den Vorschlag ablehnen, signalisieren Experten vielfach Zustimmung.

 Unter der Oberkasseler Brücke hört die Rheinuferpromenade auf. Jetzt wird geprüft, sie in Richtung Rheinterrasse zu verlängern.

Unter der Oberkasseler Brücke hört die Rheinuferpromenade auf. Jetzt wird geprüft, sie in Richtung Rheinterrasse zu verlängern.

Foto: Endermann

Es sind zunächst einmal "nur" Planungsmittel von 250 000 Euro, die für die Verlängerung der Rheinuferpromenade in Richtung Norden in den städtischen Haushalt des kommenden Jahres eingestellt werden. Tatsächlich bekräftigt die Ratsmehrheit von CDU/FDP damit ein Ziel, das Oberbürgermeister Dirk Elbers kurz nach seiner Wahl vor fünf Jahren formuliert hat.

Die Idee der Umsetzung ist ausgefallen: Wo heute die Promenade an der Oberkasseler Brücke aufhört und sich die Fläche für Passanten und Radler in Richtung Rheinterrasse verengt, könnte der Bürgersteig nach links erweitert und so zur Promenade werden. Eine Promenade auf Stelzen wäre das, unter der wie heute die Autos parken. Eingehaust vielleicht, umgeben von Gastronomie in Kasematten. Technisch machbar wäre das, wenngleich es wohl teuer würde — der Parkplatz müsste etwas herabgesenkt und wohl statisch ertüchtigt werden.

Bei der Ratsopposition stößt das Vorhaben erwartungsgemäß auf Skepsis. SPD und Grüne stimmten dagegen. SPD-Fraktionschef Markus Raub bezeichnet den Vorschlag von CDU und FDP als "unausgegoren". Den Plan, "ein schönes Stück Düsseldorf zu verlängern", begrüßt er zwar. Das müsse aber in derselben Qualität sein. Die Lösung könne nicht sein, "einen Deckel dranzumachen und Autos darunter zu stellen". Ähnlich sieht es Grünen-Fraktionschef Norbert Czerwinski: "Es ist eine charmante Idee und längst überfällig."

Gerade für Radfahrer sei die derzeitige Situation wegen der Enge gefährlich. "Der vorliegende Antrag ist aber nicht zielführend." Bei der Überdachung stelle sich zudem die Frage nach den Kosten. "Die 20 Millionen Euro, die CDU und FDP dafür bräuchten, sind jährlich für den Betrieb der Kö-Bogen-Tunnel nötig."

Niklaus Fritschi, der die Rheinuferpromenade entworfen hat, spricht dagegen vom "alten Herzenswunsch, die Promenade mit dem Rheinpark hinter der Rheinterrasse zu vernetzen". Der käme dann noch stärker ins Bewusstsein. Unterstützung erhält er von Matthias Pfeifer, Geschäftsführender Gesellschafter beim Architekturbüro RKW: "Das wäre ein Lückenschluss zwischen zwei hochattraktiven Bereichen." Er könne allerdings nicht abschätzen, ob der Nutzen die Kosten rechtfertige. Volker Vogel, Stadtbildpfleger der Düsseldorfer Jonges, sieht eine "sinnvolle Fortsetzung der Promenade" und lobt es, wenn "der Stretch nach Norden" gelänge. Wolfgang Rolshoven, Baas des großen Heimatvereins, hält in diesem Fall die Campingwagen am Rheinufer, die dort oft für Wochen stehen, für ein Problem.

Große Chancen sieht Immobilienexperte Marcel Abel von Jones Lang LaSalle: "Nicht nur die Kulturstätten am Ehrenhof würden besser an die Innenstadt angebunden, auch Pempelfort könnte eine zusätzliche Sogwirkung entfalten. Wer dort lebt, ist schnell am Rhein und schätzt dies besonders."

(RP)
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