105.000 Euro gefordert Pooth-Affäre: Stiegemann will Erfolgsprämie

Düsseldorf · Die Affäre um vermutlich unzureichend abgesicherte Stadtsparkassen-Kredite von neun Millionen Euro an Franjo Pooths Firma "Maxfield" hat Sparkassenvorstand Karl-Heinz Stiegemann und Vorstands-Chef Heinz Martin Humme inzwischen jeweils ihren Job gekostet.

Doch Stiegemann fordert nachträglich noch 105.000 Euro "erfolgsorientierte Vergütung" von seinem Ex-Arbeitgeber, legte dazu jetzt eine Zivilklage beim Landgericht gegen die Stadtsparkasse vor. Unter dem Aktenzeichen 39 O 92/08 will das Gericht am 12.September prüfen, ob dem entlassenen Stiegemann überhaupt eine solche Erfolgsprämie zusteht.

Im Dienstvertrag war dem 56-jährigen Stiegemann, der seit 1.September 2006 Vorstandsmitglied gewesen ist, eine solche Vergütung zusätzlich zum Gehalt zugesichert worden. Für jede Million, die als zusätzlicher Gewinn vor Steuern erwirtschaftet wird, sollte Stiegemann demnach 5000 Euro als Prämie erhalten. Und für 2007 habe der Gewinn vor Steuern um 21 Millionen Euro höher gelegen als im Vorjahr — macht also 105.000 Euro, so die Begründung der anderthalb Seiten kurzen Stiegemann-Klage gegen die Sparkasse. Diese Eckdaten hat Gerichtssprecherin Christina Schuster gestern bestätigt.

Ob parallel auch Ex-Vorstands-Chef Humme ähnliche Forderungen gegen die Sparkasse erhebt, ist unklar. Eine solche Klage liege dem Landgericht derzeit nicht vor, so Schuster gestern Nachmittag.

Der Streit um die Erfolgsprämien trifft die Stadtsparkasse zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Vorsitzender des Verwaltungsrats war Oberbürgermeister Joachim Erwin. Seit seinem Tod vor drei Wochen ist diese Position in dem Kontroll- und Leitungsgremium vakant.

(RP)
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