Prozess in Düsseldorf Polizisten müssen Prozess um Schmerzensgeld sichern

Auf einem Plakat im Internet werden sechs Männern üble Machenschaften unterstellt. Einer wehrt sich und verlangt Schmerzensgeld. Hintergrund soll ein Streit zwischen angeblichen Kurden und mutmaßlichen Mitgliedern einer Rocker-Gruppe sein.

 Justizwachtmeister und Polizisten in Zivil mussten den Prozess sichern.

Justizwachtmeister und Polizisten in Zivil mussten den Prozess sichern.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Mehr als zehn Justizwachtmeister sowie Polizisten in Zivil mussten gestern beim Landgericht einen Prozess um eine Foto-Veröffentlichung im Internet sichern. Auf einem Plakat, das wie ein Steckbrief gestaltet war, waren sechs Porträtfotos von Männern veröffentlicht worden, denen üble Machenschaften unterstellt und Maßnahmen dagegen angedroht worden sein sollen. Offenbar handelte es sich um die Folge eines Streits im Halbweltmilieu zwischen angeblichen Kurden und mutmaßlichen Mitgliedern einer Rocker-Gruppe. Einer der gezeigten Männer verlangt nun per Zivilklage die Entfernung des Plakats oder wenigstens seines Fotos aus den Medien und fordert wegen angeblich „schwerer Persönlichkeitsverletzung“ zudem „mindestens 25.000 Euro“ Schmerzensgeld.

Da beide Seiten mit mehreren Gefolgsleuten zum Verhandlungstermin erschienen waren, hatten die Sicherheitskräfte im Justizzentrum schon vor dem Prozess Mühe, die Streitenden auseinander zu halten. Nach derben Beschimpfungen auf dem Gerichtsflur musterten sich Kläger und Beklagter dann in offenkundiger Feindseligkeit quer durch den Gerichtssaal hinweg. Dem Landgericht gelang es aber, den Fall auf die juristischen Fragen zu reduzieren. Nur wenn eine schwere Persönlichkeitsverletzung vorliege, könne der Kläger auf ein Schmerzensgeld hoffen, hieß es. Ob das hier zutrifft, will die Zivilkammer am 7. November entscheiden.

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