Düsseldorf Polizist wegen sexueller Nötigung angezeigt

Düsseldorf · Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln gegen einen Düsseldorfer Polizisten. Er steht im Verdacht, einen Mann in einer Polizeiwache am Samstag zu sexuellen Handlungen genötigt zu haben.

Dies teilte die Polizei gestern mit. Der Beamte ist wegen des Ermittlungsverfahrens zunächst vom Dienst suspendiert.

Ein Mann Mitte 20 hatte den Polizisten am Samstagabend auf der Wache im Polizeipräsidium am Jürgensplatz in Unterbilk angezeigt. Er gab an, dass der Polizist ihn sexuell genötigt habe. Zu dem angeblichen Übergriff soll es nach RP-Informationen im Lauf des Samstags gekommen sein, als das mutmaßliche Opfer in einer anderen Polizeiwache einen Diebstahl anzeigen wollte.

Die Kriminalpolizei leitete umgehend eine kriminaltechnische Untersuchung des angeblichen Tatorts ein und sicherte Spuren. Die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf hat inzwischen die Ermittlungen übernommen.

Weitere Details zu dem Fall gaben die Behörden gestern aus Rücksicht auf die Beteiligten nicht bekannt. "Es ist ein sehr schwerwiegender Vorwurf, und den nehmen wir sehr ernst", sagte ein Polizeisprecher. "Aber es gilt auch die Unschuldsvermutung."

Der Fall ist für die Ermittlungsbehörden heikel. "Ein solches Verfahren ist für alle betroffenen Personen äußerst unangenehm", sagt Martin Volkenrath. Der SPD-Kommunalpolitiker ist Landessekretär der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und Stellvertretender Vorsitzender des Polizeibeirats. "Da wird es akribische Ermittlungen geben."

Die Schwierigkeit für die Polizei liege darin, dass der Verdächtige selbst ein Polizist ist, meint Volkenrath. Er lobt deshalb, dass die Polizei Düsseldorf das Ermittlungsverfahren in die Wege geleitet hat und sich um eine Aufklärung des Vorfalls bemüht. "Die Polizei steht in einem besonderen Fokus", sagt Volkenrath. "Sie muss deshalb für sich selbst die höchsten Maßstäbe ansetzen."

(jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort