Polizeiinspektion Nord in Düsseldorf Der Neue hat mal die Fortuna gerettet

Düsseldorf · Die Polizeiinspektion Nord hat einen neuen Leiter. Für Ralf Kazmierczak ist es wie eine Rückkehr nach Hause.

 Ralf Kazmierczak, neuer Leiter der Polizeiinspektion Nord (l.) und Polizeipräsident Norbert Wesseler.

Ralf Kazmierczak, neuer Leiter der Polizeiinspektion Nord (l.) und Polizeipräsident Norbert Wesseler.

Foto: Christoph Schroeter

„Ich habe Fortuna den Aufstieg gesichert“, sagt  Ralf Kazmierczak, der neue Leiter der Polizeiinspektion Nord, lachend. Das hat mit einem der denkwürdigsten Einsätze seiner Karriere zu tun. Am 15. Mai 2012 war das. Fortuna spielte gegen Hertha BSC Berlin, es ging für die Düsseldorfer um den Aufstieg in die Bundesliga. Kazmierczak war für den Polizeieinsatz verantwortlich. Als kurz vor Ende der Platz gestürmt wurde, stand das Spiel auf der Kippe. Kazmierczak sorgte dafür, dass die Fans wieder im Block verschwanden und versicherte dem Schiedsrichter, dass das Spiel ohne Probleme zu Ende gebracht werden könne. Damit verhinderte er einen Abbruch und die mögliche Wertung für die Berliner.

Weniger aufregend ging es am Mittwoch auf der Wache der Polizeiinspektion Nord an der Wilhelm-Raabe-Straße zu. Zur Vorstellung des Neuen hatte sich auch Polizeipräsident Norbert Wesseler angesagt. Der kam wegen des Verkehrs zwar mit knapp 20 Minuten Verspätung, hatte dafür aber die Versetzungsurkunde für Kazmierczak dabei. „Die ist zwar auf den 6. Dezember datiert, jetzt aber erst bei mir angekommen“, sagte Wesseler. Der Beförderte bedankte sich für Glückwünsche zum neuen Job und bemerkte: „Dann bin ich ja jetzt endlich nicht mehr illegal hier.“

Auf die Frage, wie die Personalentscheidung gefallen sei, sagte Wesseler: „Ralf Kazmierczak ist ein sehr erfahrener Polizist. In den vergangenen Jahren hatte er in der Personalverwaltung eigentlich einen sehr atypischen Job für einen Polizeibeamten.“ Man habe damals bereits besprochen, dass er wieder in den Polizeidienst zurückkehren sollte. „Außerdem haben wir in dieser Zeit immer mal wieder auf seine Erfahrung zurückgegriffen und ihn mit besonderen Lagen betreut.“ Gerade bei den besonderen Aufgaben der Polizeiinspektion Nord sei man froh, auf einen erfahrenen Kollegen setzen zu können, sagte der Polizeipräsident.

Die neue Dienststelle von Kazmierczak ist die flächenmäßig größte Polizeiinspektion in Düsseldorf. „Wir betreuen 120 Quadratkilometern, insgesamt 21 Stadtteile.“ In dem Gebiet liegen nicht nur der Flughafen und die Messe, sondern finden auch die Spiele von Fortuna, der DEG und in dieser Saison auch von KFC Uerdingen statt. Die 247 Beamten und drei Angestellten der Polizeiinspektion Nord haben also genug zu tun.

Konkrete Pläne für Veränderungen habe er noch nicht. „Ich werde mit den Kollegen und Kolleginnen sprechen und dann schauen wir, wo es Probleme und Nöte gibt.“ Er freue sich aber, auf eine erfahrene Mannschaft zurückgreifen zu können. Überhaupt sei der neue Job für ihn wie eine Rückkehr nach Hause. Als Leiter der früheren Polizeinspektion Ost war Kazmierczak Anfang der 2000er-Jahre mit seiner Dienststelle von der Goethestraße an die Wilhelm-Raabe-Straße umgezogen - in das Gebäude, in dem er nun die Polizeiinspektion Nord leitet. „Ich habe damals mit einem Möbellieferanten alle Büros an einem Wochenende am PC geplant. Die Möbel sind immer noch die gleichen“, sagt er. Und verbessert sich: „Nein, sogar dieselben.“

 Zur Welt gekommen ist Kazmierczak in Duisburg, er fühlt sich aber wie ein echter Düsseldorfer: „Aufgewachsen bin ich in Kaiserswerth, zur Schule gegangen in Stockum.“ Privat hat er den Norden mittlerweile verlassen, wohnt in Oberbilk.

Auf die Situation der Fortuna angesprochen, sagte er, einen erneuten Einsatz als Retter könne er sich vorstellen: „Ich greife wieder ein. Aber erst in letzter Minute“, sagt er lachend.

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