Vennhausen Polizei beschlagnahmt mehr als 130 Waffen

Düsseldorf · Am späten Mittwochabend rollten die Lkw des Landeskriminalamts durch eine Wohnsiedlung im Stadtteil Vennhausen. Spezialkräfte der Polizei sicherten eine Hausdurchsuchung, die am Ende monatelanger Ermittlungen stand. Es geht um illegalen Waffenbesitz, um Waffenhandel und mögliche Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

"Wir ermitteln gegen mehrere Beschuldigte", erklärte Staatsanwalt Johannes Mocken Freitag. Gegen einen der Männer im Alter von 43 bis 59 Jahren sei wegen Verdachts auf verbotenen Handel mit Kriegs- und anderen Waffen Haftbefehl erlassen worden. Zeugenaussagen hätten die Fahnder des Landeskriminalamts auf seine Spur gebracht. Er soll seit längerem mit Maschinenpistolen, Faustfeuerwaffen und Handgranaten handeln.

Die Hausdurchsuchung bei ihm förderte neben einer Maschinenpistole und sogar ein Maschinengewehr zutage. Für erstere soll es keine Genehmigung geben, ob das MG dagegen möglicherweise umgebaut wurde und dadurch nicht mehr dem Waffengesetz unterliegt, wird derzeit von den Waffenexperten des LKA untersucht.

Ein anderer Beschuldigter, der mit seinem Vater ein Haus bewohnt, hatte dort eine Vielzahl von Waffen gelagert, die bei der nächtlichen Durchsuchung — allein in Vennhausen dauerte sie bis gegen 2 Uhr früh — beschlagnahmt wurden. "Die Beschuldigten verfügen aber teilweise über waffenrechtliche Genehmigungen. Und das in großem Umfang", sagte Mocken und erklärte damit, warum die beschlagnahmten Waffen noch nicht zugeordnet werden konnten. "Wir können auch nicht ausschließen, dass der Großteil der Waffen legaler Besitz der Beschuldigten sind."

Neben größeren Mengen Munition waren mehr als 100 Langwaffen, 24 Pistolen, 19 Revolver und Zünder für Sprengsätze gefunden worden. Jedes Stück wird jetzt im LKA-Labor überprüft. Die Ermittlungen dauern an.

(RP)
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