Düsseldorf Politiker fühlen sich übergangen

Düsseldorf · Es gibt Streit um die Dach- und Fassadensanierung am Schauspielhaus.

Schon im Vorfeld äußerte Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner Kritik an der Beschlussvorlage zur Dach- und Fassadensanierung des Schauspielhauses, die bereits einen Tag vor der Sitzung der Bezirksvertretung im Rat abgestimmt wurde. "Eigentlich ist es albern, die Vorlage noch zu diskutieren", meinte Spillner, und recht sollte sie behalten. Eine Empfehlung aussprechen, so wie es üblich ist, wollte kein Bezirkspolitiker mehr, gar von einem "Verstoß" sprach Daniela Masberg-Eikelau von der FDP, "wir sind zuerst anzuhören, werden aber übergangen". Warum die Unterlagen nicht schon in der Februarsitzung auf der Tagesordnung waren, wollte Masberg-Eikelau wissen, "wir müssen auf die Einhaltung unserer Rechte pochen", forderte sie und bekam von ihren Mitstreitern viel Applaus. Weil sie nicht zum ersten Mal übergangen worden seien, war man sich parteiübergreifend einig. Ratsmitglied Markus Raub versuchte zu beschwichtigen, furchtbar eng sei der Zeitplan, hätte man die Reaktion der Bezirksvertretung abgewartet, wäre ein Ratsbeschluss erst im Mai möglich gewesen. "Sowas sollte aber kein Regelfall sein", so Raub. Klaus Nielen von der CDU zeichnete dann ein düsteres Bild, das er nach der Lektüre der Unterlagen im Kopf hatte: "Das ist eine Aufzählung von Risiken, und die Endabrechnung wird dann statt 18 Millionen bei 40 Millionen liegen", meinte Nielen. "Wenn man den Denkmalschutz und das Gebäude erhalten will, muss man Risiken eingehen", fand Raub.

Zur Kenntnis nahmen die Bezirksvertreter schließlich die Vorlage, "es wäre doch schade, wenn die BV bei einem solchen Projekt keinen Kommentar abgeben will", versuchte Bezirksverwaltungsstellenleiterin Silke Laqua die Situation zu beruhigen und empfahl Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner und ihren beiden Stellvertreterinnen Sabine Schmidt (CDU) und Kira Heyden (Grüne), einen Brief an den OB zu schreiben, in dem sie ihrem Ärger Luft machen können. Das soll jetzt auch geschehen, "wir werden auf eine bessere Planung drängen", sagt Spillner, die sich noch gut erinnern kann an den Metro-Pavillon, der gar nicht thematisiert wurde in der BV, der aber für viel Unruhe sorgte bei den Anwohnern. "Die Bürger rufen zuerst bei uns an", sagt Spillner, die versucht, die Arbeit der Stadtteilpolitiker bekannter zu machen, "sowas wirkt aber entgegen".

(nika)
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