Industriestandorte in Düsseldorf Weiter Industrie auf Vallourec-Gelände

Düsseldorf · Mit einem Bebauungsplan sollen eine industrielle und gewerbliche Nutzung gesichert werden. Gleichzeitig möchte man nicht gewollte Nutzungen wie Bordelle verhindern.

 Grünflächen auf dem Areal sollen erhalten werden.

Grünflächen auf dem Areal sollen erhalten werden.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hat sich vorgenommen, einmal im Jahr eine Sitzung der zehn Bezirksvertretungen (BV) der Stadt zu besuchen. Nach Verzögerungen durch Corona konnte er nun einen Termin in der BV 6, zuständig für Rath, Unterrath, Mörsenbroich und Lichtenbroich, wahrnehmen und stellte sich dort den Fragen der Politiker.

Diese machen sich besonders Sorgen um die Zukunft des Areals des Vallourec-Röhrenwerks. Im Mai hatte die Vallourec Gruppe in Paris die Schließung des Standortes bekanntgegeben. Bereits im Juni hat daraufhin die Bezirksvertretung eine Resolution an den Oberbürgermeister und den Stadtrat gerichtet, um zu erreichen, dass der Industriestandort „dauerhaft für produzierendes Gewerbe“ vorgehalten wird. „Allen Überlegungen zu anderen Nutzungsarten und damit zur Spekulation über Grundstückswerte sollte eine Absage erteilt werden“, wünschen die Politiker.

Dass dies auch das Ansinnen der Stadt ist, bekräftigte nun Keller. „Wir haben eine industrielle Nutzung mit einem hohen Arbeitsplatzpotential im Sinn“, so das Stadtoberhaupt. Gespräche mit Investoren, die solch eine Nutzung im Blick haben, würden bereits laufen. Um die Planungen für das rund 98 Hektar große Betriebsgelände steuern zu können, soll nun ein Bebauungsplan aufgestellt werden, der in der Bezirksvertretung vorgestellt wurde und den der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung am 30. November verabschieden soll.

Der Plan sieht die Sicherung und Entwicklung industrieller und gewerblicher Nutzung vor. Gleichzeitig schließt er großflächige Einzelhandelsbetriebe, Beherbergungsbetrieben und Vergnügungsstätten und Bordelle aus. Vorgesehen ist, künftig eine Pufferzone zu den angrenzenden Wohngebieten herzustellen. Das könnte beispielsweise durch mehrgeschossige Gebäude, in denen Gewerbe untergebracht wird, geschehen. „Nutzungen, die sich als Bindeglied eignen, sind zum Beispiel Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, die den Wissens- und Forschungstransfer herstellen“, sagt die Verwaltung. Die Politiker regen an, auf dem Areal auch Grünflächen zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Weitere Themen, die der Oberbürgermeister begleiten und voranbringen soll, sind der Grünzug von Mörsenbroich in den Aaper Wald und die Entwicklung des Standortes des alten Unterrather Hallenbades. Hierzu kündigte Keller einen Workshop mit Beteiligung der Öffentlichkeit an, der bald stattfinden soll. Kreativ zeigte sich Keller zu den Möglichkeiten, vor der Kartause-Hain-Schule an der Unterrather Straße Tempo-30 einzuführen. Dafür fehlen bislang die Voraussetzungen, da sich der Schuleingang an der Ahornallee befindet. „Dann muss man halt den Eingang verlegen“, so Keller.

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