Giants Politik bleibt skeptisch

Düsseldorf · Hinter verschlossenen Türen wurde gestern verhandelt, ob die Stadt den verschuldeten Basketball-Bundesliga-Absteiger Giants mit einem weiteren Sonderzuschuss unterstützen soll.

An dem Treffen nahmen unter anderen Sportdezernent Burkhard Hintzsche, Sportagentur-Chefin Christina Begale, Sportexperten der Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP sowie Vertreter der Giants teil. Hintergrund ist, dass die Basketballer über eine so genannte "Wildcard" in der Liga verbleiben könnten. Vorausgesetzt, der Verein hat seine Schulden in Höhe von 300 000 Euro abgebaut und den Etat von mindestens einer Million Euro für die neue Lizenz gesichert.

Offiziell wollte sich niemand äußern — man hatte Stillschweigen vereinbart —, aus Teilnehmerkreisen war jedoch zu hören, das vorgelegte Konzept habe nicht überzeugt. Neben dem Regelsponsoring von jährlich 90 000 Euro, das auch die anderen Düsseldorfer Profi-Vereine erhalten, hatten die Giants in der abgelaufenen Saison von der Stadt einen Sonderzuschuss von 480 000 Euro bekommen. Eine ähnliche Summe war den Basketballern Anfang des Jahres in Aussicht gestellt worden — jedoch unter Bedingungen: Verbleib in der Liga und ein solider Wirtschaftsplan.

Wie Teilnehmer der Runde im Gespräch mit unserer Zeitung übereinstimmend berichteten, hatten die Giants-Vertreter den lediglich in Aussicht gestellten Zuschuss neben Sponsorenzusagen aus der Türkei bereits fest in ihre Kalkulationen eingeplant. Doch selbst inklusive dieser Summe soll der Wirtschaftsplan einen Fehlbetrag enthalten.

Es sei deshalb davon auszugehen, dass sich in der kommenden Saison eine Deckungslücke von mindestens 300 000 Euro ergebe und der Verein dann erneut um einen weiteren Zuschuss bitten werde. Das sei den Bürgern nicht mehr zu vermitteln. Am Montag wollen sich die Fraktionen dazu beraten.

(RP)
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