Plüschtier-Hype in Düsseldorf Den "Glubschis" auf der Spur

Plüschtiere gibt's im Spielwarenhandel. Richtig? Fast richtig. "Glubschis" - seit ein paar Jahren bei Teenagern und Kindern hoch im Kurs - gibt es in Läden, wo man sie nicht vermuten würde. Wir haben uns auf die Spurensuche in Düsseldorf begeben.

 Schau mir in die Augen, Kleines. Tausend "Glubschi"-Augen gucken einem von den Regalen der Galeria Kaufhof auf der Königsallee entgegen.

Schau mir in die Augen, Kleines. Tausend "Glubschi"-Augen gucken einem von den Regalen der Galeria Kaufhof auf der Königsallee entgegen.

Foto: Jessica Mayer

Eine Eule, eine Robbe oder ein Tiger mit riesigen, glitzernden Augen — so sehen die "Glubschis" der Marke Ty aus. Es gibt sie mit den unterschiedlichsten Designs - und an den ungewöhnlichsten Orten. Auch in Düsseldorf.

Die Suche nach ihnen beginnt an einem logischen Ort: in einer Spielzeug-Abteilung. Bei Galeria Kaufhof auf der Königsallee blickt man auf vier große Regale voller "Glubschis", 160 Exemplare in den verschiedensten Größen und Farben.

Auch die klassischen Spielwaren-Geschäfte, wie "Spiel und Bahn" in Mettmann oder "Müller" in Gerresheim haben die Plüschtiere im Sortiment. Neben traditionellen Marken wie Steiff, Käthe Kruse und Co. gehören die Glubschis der Marke Ty dort zum Standard-Repertoire.

Zwischen Büchern, Souvenirs und DVDs glubscht es

Aber nicht nur dort begegnen sie einem. Auch in der Mayerschen Buchhandlung auf der Königsallee ist der Glubschi-Wahn zu erkennen. Dort laufen sie so gut, dass man sie direkt an zwei Stellen findet: einmal direkt neben den Pixi-Büchern an der Kinder-Rutsche und noch mal in der Kinderbuch-Abteilung.

Weitere Station der Spurensuche: ein Elektrofachhandel. Bei Saturn fallen einem die riesigen Augen in der obersten Etage auf. Gleich zwei bunte Wühltische voll, neben einer Playstation-Werbung und in der Gamer-Ecke.

Die Jungs in der Gamer-Ecke beachten die Plüschtiere nicht, ihre ganze Aufmerksamkeit gilt den Playstation-Spielen und dem Flachbild-Fernseher. Trotzdem: "Glubschis" sind hier gefragt, sagt Stefan Zimmermann, der hier im Verkauf arbeitet. "Es ist das verrückteste Phänomen überhaupt." Nach seiner Beobachtung hat sich die Nachfrage in den letzten zwei Jahren verdreifacht.

Firmen wie Nicci, Depesche und Suki kopieren wohl deshalb die Glubsch-Augen der Plüschtiere. Diese "Glubschis"-Imitate findet man auch im Kiosk in der Passage auf der Heinrich-Heine-Allee in der U-Bahn-Station, zwischen Touri-Souvenirs und Snacks.

Selbst Experten fällt es schwer, den Trend zu erklären

Wie beliebt die Sammeltiere sind, sieht man auch bei Yvonne Wetterer aus Mettmann. Sie erzählte im Nettwerk auf Facebook von ihrer Glubschi-Sammlung von 20 Tieren in verschiedener Größe. Oder vielmehr: von der Sammlung ihrer Tochter. "Meine 11-Jährige sammelt sie und liebt die Glubschis heiß und innig." Einige schenkte Yvonne ihr zum Geburtstag und den Rest kauften sie zusammen in Spielzeug Läden, bei Kaufhof, oder im Lotto-Laden.

 Yvonne Wetterer aus Mettmann zeigt die 20 "Glubschis" ihrer Tochter auf dem Sofa.

Yvonne Wetterer aus Mettmann zeigt die 20 "Glubschis" ihrer Tochter auf dem Sofa.

Foto: Yvonne Wetterer

Aber was löst diese große Begeisterung und Nachfrage aus? "Es sind die großen, glitzernden Augen, die vor allem die Kinder begeistern", sagt Marcus Urban aus der Spielzeug-Abteilung von Kaufhof. Die Altersgruppe der Interessenten liege zwischen drei und zwölf Jahren, schätzt er. Laut Spielzeug-Handel MyToys sind es die verrückten bunten Designs der Tiere und der Sammel-Effekt, der die kleinen Kunden anspricht.

"'Glubschis' sind ein Mitnahme-Artikel und laufen deswegen so gut in Buchhandlungen. Da wird einfach neben dem Buch der Enkelin noch ein kleines Plüschtier mit dazu geschenkt", meint Natascha Bossems von der Mayerschen. Außerdem beruhe der Erfolg darauf, dass die Firma jeden Trend mitmacht. Aktuell zum Beispiel sind es Einhörner. Sie gibt es derzeit überall auf Mützen, T-Shirts, Kaffee-Bechern und Jute-Beuteln - und als "Glubschi".

"Glubschi" auf Reisen

Nicht mal im Ausland ist man vor den riesigen Augen der "Glubschis" sicher - jedenfalls nicht, solange es Menschen wie Madeleine Helmrich und ihre Freundin Christin Gudrian aus Duisburg gibt. Sie nahmen ihr pinkes "Glubschi"-Einhorn namens Big Edgar mit nach Mallorca und veröffentlichten ein Reise-Tagebuch auf Facebook: Big Edgar beim Frühstück. Big Edgar mit Sonnenbrille. Big Edgar in einer Tropfsteinhöhle.

Glubschi-Einhorn auf Mallorca
12 Bilder

Ein "Glubschi"-Einhorn auf Mallorca

12 Bilder

Die Mühe hätten sie sich fast sparen können. Wie sich herausstellte, war Big Edgar nicht das einzige "Glubschi" auf der Insel: In einem Souvenirladen fand er seine Familie - einen Drehständer voller Glubschis.

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