Wohnen in Düsseldorf Nachsitzen bei Wohnprojekt in Unterbach

Unterbach · „Wohnen im Hochfeld“: Die Bezirksvertretung 8 beschließt die Offenlage der Pläne, verlangt vom Investor aber einige Verbesserungen. Bemängelt wird das Fehlen eines Spielplatzes, auch der direkte Zugang zur Bushaltestelle sei nicht möglich.

 Die Abrissarbeiten des alten Rewe-Lagers sind zwar endlich abgeschlossen, aber zu sehen ist: Hier ist lange nichts passiert.

Die Abrissarbeiten des alten Rewe-Lagers sind zwar endlich abgeschlossen, aber zu sehen ist: Hier ist lange nichts passiert.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Monatelang herrschte nach einem Investorenwechsel Stillstand auf der Baustelle des ehemaligen Rewe-Lagers an der Gerresheimer Landstraße in Unterbach, das die Supermarktkette bereits vor zehn Jahren aufgegeben hatte. Jetzt endlich ist der nächste Schritt bei dem Projekt „Wohnen im Hochfeld“ erfolgt: Die Bezirksvertretung 8 hat die Offfenlage der inzwischen überarbeiteten Pläne beschlossen, dem Investor Instone Real Estate jedoch noch einige Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben.

Nach der Beschlussfassung für die öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs wäre die Erteilung der Baugenehmigung nun der nächste Schritt, erklärte Jan Stöfer vom Planungsamt. In der modifizierten Fassung seien inzwischen Gebäudetiefen optimiert, die Baublöcke geöffnet und eine Erweiterungsfläche für die Grundschule eingearbeitet worden. Auch Geh- und Radwege seien verbreitert und neue Baumreihen angelegt worden. Darüber hinaus werde das Gelände, wo früher noch ein Autohaus stand, nun als Mischgebiet ausgewiesen, auf dem auch Gewerbe möglich sei. Der Bau weiterer Gebäude sei aber nicht geplant. Die angegebene Zahl von 375 geplanten Wohungen hält er nach der genauen Festlegung der Gebäudetiefen für nicht mehr realistisch, „das ist eine Maximalgröße, es werden wohl eher 350 Wohungen werden“. Wann genau der erste Neu-Unterbacher in sein Haus zieht, könne Stöfer zwar nicht sagen, „aber der Investor will jetzt so schnell wie möglich bauen, so viel steht fest“.

Gegen die neue Planung hatten die Bezirksvertreter prinzipiell nichts einzuwenden, sahen aber an einigen Stellen Verbesserungsbedarf. Petra Albrecht-Finklenburg von der SPD hatte gleich eine ganze Liste mit Wünschen mit in die Sitzung gebracht. Vor allem das Fehlen eines Spielplatzes hält sie für „absolut unverständlich“, dass der Schulhof dann am Nachmittag zur freien Verfügung geöffnet werde, reiche nicht aus, ansonsten gebe es nur Spielflächen für Kleinkinder. Außerdem bemängelte sie, dass Einzelhandel bis 400 Quadratmeter möglich sei („Wir dürfen keine Konkurrenz zum Angebot am Breidenplatz schaffen“), der Zugang zur Bushaltestelle nicht gewährleistet sei und auch das Anlegen von Steingärten verboten werden müsse. Darüber hinaus hatte sie Sorge um das Grundwasser, „da der Bauer mit Bio nichts am Hut hat“, und auch die festgeschriebenen Baugrenzen eingehalten werden müssten. Jan Stöfer entgegnete dem, dass die geplanten Spielplätze vielleicht klein seien, aber durchaus Qualitätsansprüchen genügen würden. Außerdem hätte die Stadt die Größe von möglichem Einzelhandel bewusst begrenzt, um dem Breidenplatz nicht das Wasser abzugraben, „sonst dürfte hier nicht mal ein kleiner Nachbarschaftsladen eröffnen“. Bei den Baugrenzen wiederum sei ein wenig Spielraum notwendig, da zum Beispiel Balkone gar nicht im Bebauungsplan enthalten sind.

Dagmar von Dahlen (CDU) bemängelte, dass die geplante Lärmschutzwand zwar notwendig sei, aber an beiden Seiten begrünt werden müsse, „immerhin ist das Wohngebiet im Osten das neue Tor von Unterbach“, ergänzte Parteikollege Christian Rütz, der auch nicht einsehen will, dass die Ausgleichsflächen im Grafenberger Wald erfolgen sollen statt im Stadtbezirk 8. Letztlich einigte man sich auf vier Punkte, die dem Investor ans Herz gelegt werden sollen: Über einen richtigen Spielplatz, der auch für ältere Kinder geeignet ist, solle er noch mal nachdenken, zur Bushaltestelle müsse es einen Durchgang geben, die Ausgleichsflächen (111 neue Bäume sollen für 54 zu fällende gepflanzt werden) gehörten in die nähere Umgebung, und der Lärmschutz müsse beidseitig, etwa mit Kletterpflanzen, anspruchsvoll gestaltet werden.

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