Stadtwerke Modellquartier für Fernwärme startet

In Bilk wird Fernwärme so gut angenommen, dass die Stadt ihr Modellquartier nun auf Unterbilk und Friedrichstadt ausweitet. Das Ziel heißt Klimaneutralität.

 Helga Stulgies und Manfred Abrahams bei der Bekanntmachung der neuen Förderrichtlinie für Fernwärmanschlüsse im neuen Modelquartier Unterbilk/ Friedrichstadt am 23. Juli 2018. Fotograf Stadtwerke Düsseldorf/ Ulrik Eichentopf

Helga Stulgies und Manfred Abrahams bei der Bekanntmachung der neuen Förderrichtlinie für Fernwärmanschlüsse im neuen Modelquartier Unterbilk/ Friedrichstadt am 23. Juli 2018. Fotograf Stadtwerke Düsseldorf/ Ulrik Eichentopf

Foto: Fotografie Ulrik Eichentopf

Bis 2050 möchte Düsseldorf klimaneutral werden. Um dieses selbst gesteckte Ziel zu erreichen, setzt die Stadt unter anderem auf Fernwärme als alternative Versorgungsart. Nachdem das ‚Modellquartier Bilk’ erfolgreich angelaufen ist, wird das Projekt nun auf Unterbilk und Friedrichstadt ausgeweitet.

„Bereits 2016 haben wir in Bilk unsere Fernwärme-Offensive gestartet“, erzählte Umweltdezernentin Helga Stulgies bei der Vorstellung der neuen Modellquartiers-Pläne für die benachbarten Stadtteile Unterbilk und Friedrichstadt. Seit dem Projektstart vor zwei Jahren wurden in Bilk 6.000 Kilowatt Anschlussleistung durch Fernwärme vergeben. Das entspricht 1.900 Haushalten und liefert eine Ersparnis von ca. 2.500 Tonnen klimaschädlicher CO2-Emissionen – in etwa der Jahresverbrauch von 750 Mittelklasse-PKW mit Benzin-Motoren.

 Die Energie für die Fernwärme kommt hauptsächlich aus dem Kraftwerksblock ‚Fortuna‘ am Standort Lausward im Hafen. Auf Basis einer umweltfreundlicheren Technik wird dort mit kohlenstoffarmem Erdgas Strom und Wärme produziert. „Das Kraftwerk gehört zu den effizientesten Anlagen weltweit“, schwärmte Stadtwerke-Betriebsvorstand Manfred Abrahams von der alternativen Form der Wärmeversorgung, die mehr Vorteile bietet als lediglich den CO2-Ausstoß zu minimieren.

Durch die dezentrale Versorgung werden auch die Feinstaub- und Stickoxid-Belastungen in der Luft verringert. „Das hilft uns mögliche Dieselfahrverbote zu vermeiden“, ergänzte Stulgies. Zudem sei ein System, das auf Fernwärme basiert, sehr wartungsarm und benutzerfreundlich. Es funktioniere zuverlässig, habe einen geringen Raumbedarf und sei bequemer in der Handhabung. „Nach der Anschaffung muss man sich im Prinzip eine lange Zeit nicht mehr drum kümmern, weil kaum Wartungen nötig sind“, erklärte Abrahams weiter.

 Das Modellquartier in Bilk hat gezeigt, dass viele Eigentümer von Immobilien offen für diese alternative Wärmeversorgung sind und ihre Wohneinheiten gerne mit Fernwärme ausstatten möchten. Wie in Bilk können nun auch Hausbesitzer aus Friedrichstadt und Unterbilk von den erhöhten Fördersummen profitieren. Antragsteller können je nach Anschlussleistung bis zu 4.000€ von der Stadt Düsseldorf erhalten. Sollte der Hausanschluss über zehn oder sogar 25 Meter von einer Fernwärme-Versorgungsleitung entfernt liegen, erhöht sich die Förderung um weitere 500€ – im Fall von 25 Metern Entfernung sogar um 1.000€. Eine Förderung können alle interessierten Antragsteller erhalten, solange in ihrem Gebäude eine Wohneinheit vorhanden ist.

„Immobilieneigentümer sollten dieses Angebot nutzen und von den Vorteilen der klima- und umweltfreundlichen Fernwärme profitieren“, betonte Stulgies und wies darauf hin, sich frühzeitig mit einer Umstellung zu beschäftigen. „Oft denken Eigentümer erst über eine alternative Wärmeversorgung der Wohneinheiten nach, wenn die Heizungsanlage defekt ist.

Dann sei es für eine Umstellung auf Fernwärme aber meistens zu spät, da im Vorfeld vieles geplant werden müsse.“ Dabei müssen in der Vorlaufzeit wirtschaftliche und ökologische Faktoren beleuchtet werden, um einen Netzanschluss realisieren zu können.

Aus den Erfahrungen des Pilotprojektes in Bilk haben Stadt und Stadtwerke gelernt und können nun für die beiden weiteren Stadtteile konkrete Kostenbeispiele liefern und auf Informationsveranstaltungen die Eigentümer, Hausverwaltungen und interessierte Bürger umfassend informieren.

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