Chefarzt des EVK warnt vor Pericings Piercings können Ohr und Nase verunstalten

Düsseldorf (ddp). Piercings können zu einer dauerhaften Verunstaltung des Ohrs und der Nase führen. Davor warnte der Chefarzt der dermatologischen Klinik des evangelischen Krankenhauses in Düsseldorf, René Chatelain, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp.

Ein normaler Ring im Ohrläppchen sei zwar nicht sehr gefährlich. Trotzdem müsse man sich darüber im Klaren sein, dass jedes Piercing ein gesundheitliches Risiko darstelle, weil es einem operativen Eingriff gleich komme. Weil die Haut geöffnet wird, können Chatelain zufolge Krankheitserreger wie die auf der Haut angesiedelten Staphylokokken eindringen und zu eitrigen Effekten führen. In diesem Fall sei eine antibiotische Behandlung notwendig und das Piercing müsse entfernt werden.

Besonders gefährlich sei eine solche Infektion, wenn sie den Knorpel befalle, warnte Chatelain. Piercings in der Nase oder am oberen Ohrrand, wo der Knorpel durchstochen werde, seien daher gefährlicher. Im Extremfall könne eine eitrige Infektion des Knorpels zu einer dauerhaften Verunstaltung des Ohrs oder der Nase führen.

An der Zunge und im Genitalbereich sei das Risiko einer starken Blutung besonders hoch. Bei jedem Piercing würden zudem oberflächliche Hautnerven durchtrennt, so dass ein Taubheitsgefühl in dem Bereich bleiben könne.

Chatelain rät, bei der Wahl des Piercingsstudios besonders vorsichtig zu sein. Ein Gütesiegel für Piercingstudios gebe es nämlich nicht. Daher

müsse der Verbraucher darauf achten, dass sauber und hygienisch gearbeitet werde. Auf keinen Fall sollte man sich selbst piercen. Wichtig ist es nach Angaben von Chatelain, dass mit sterilen Handschuhen gearbeitet und die Körperstelle ausreichend desinfiziert werde. Außerdem sollten die Kunden in einem guten Piercingstudio über Risiken aufgeklärt werden. Bei Schmerzen, Rötungen oder einer Schwellung sollten sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

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