Schadstoffe in Düsseldorf PFT: Stadt stellt Warnschilder auf

Düsseldorf · OB Elbers will eine deutliche Information über die Verunreinigung von Seen mit der Chemikalie. Die Stadt will heute einen Überblick über das gesundheitliche Risiko geben. Gartenbetriebe und das Schwimmbad verwenden Trinkwasser.

 Wenn Jan Wolfrum die Zierpflanzen wässert, verwendet er nur Trinkwasser. Das ist im Gartenbaubetrieb Böhmann-Ilbertz üblich.

Wenn Jan Wolfrum die Zierpflanzen wässert, verwendet er nur Trinkwasser. Das ist im Gartenbaubetrieb Böhmann-Ilbertz üblich.

Foto: Bretz, Andreas

Die Sorge der Düsseldorfer, durch die Chemikalie PFT krank werden zu können, ist in Gesprächen wie etwa bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post deutlich zu spüren. Sie wollen möglichst nicht mit dem verschmutzten Wasser in Berührung kommen. Und sie verlangen, möglichst deutlich gewarnt zu werden. Darauf reagiert die Stadt.

Oberbürgermeister Dirk Elbers will schnell und unkompliziert Warnschilder am Lambertussee bei Kaiserswerth aufstellen lassen, die deutlich auf die Verunreinigung hinweisen. "Das Schwimmen ist in den Seen zwar generell verboten, aber es ist bekannt, dass sich viele nicht daran halten. Deshalb sind Warnschilder angebracht", sagte die Sprecherin des OB, Natalia Fedossenko.

Gefahrenherd soll eingekreist werden

Schwimmer, die häufig im Lambertussee gebadet haben, fürchten jetzt um ihre Gesundheit. Ein Freizeit-Sportler habe sich deswegen ärztlich untersuchen lassen, ob sich PFT in seinem Körper feststellen lässt, berichtet die WAZ. Auch diese Sorgen nimmt die Stadt ernst. Deshalb will heute Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke als Mediziner eine Einschätzung der Gesundheitsgefahren geben und auch darüber berichten, ob es bereits gesicherte medizinische Untersuchungsmethoden für PFT gibt, das erst seit wenigen Jahren als gesundheitsgefährlich eingeschätzt wird.

Zudem wird Umweltdezernentin Helga Stulgies noch einmal den Stand der Ausbreitung der Chemikalie darlegen und die umfangreichen Bemühungen, den Gefahrenherd einzukreisen und eine wirksame Sanierung des Grundwassers vorzubereiten. "Über die Gefahren und über die Schritte zur Vorbereitung der Sanierung hat die Stadtverwaltung regelmäßig und offen informiert, es wurde nichts unter den Teppich gekehrt", erklärte Fedossenko. Aber die Informationen seien offensichtlich nicht ausreichend beachtet worden. Deshalb sei es nötig, jetzt noch einmal deutlich und umfassend über Gefährdungen und den Fortschritt der Boden- und Wasseruntersuchungen zu sprechen.

Die Sorge der Bürger bekommen auch Gartenbaubetriebe zu spüren. Etliche Kunden fragen beispielsweise bei Gartenbaubetrieben nach, ob Blumen oder Gemüse die Chemikalie beinhalten. Das ist bei dem Kaiserswerther Gartenbaubetrieb Böhman-Ilbertz nicht der Fall. "Wir verwenden für das Wässern der Zierpflanzen und Blumen, die direkt an die Kunden verkauft werden, ausschließlich Trinkwasser aus Leitungen", versichert Jan Wolfrum vom Gartenbaubetrieb.

Auch der Betreiber des Kaiserswerther Freibades, die Initiative Flossen weg, erklärt, dass das Wasser im Bad Trinkwasser sei und daher garantiert kein PFT enthalten könne. Das Freibad sei deshalb eine gute und sichere Alternative zum Schwimmen in den Baggerseen.

("")
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort