Wenn Pflege zum Betrugsfall wird Düsseldorfer Krankenpfleger soll 210.000 Euro erschlichen haben

Düsseldorf · Über vier Jahre soll ein 55-jähriger Krankenpfleger aus Düsseldorf mehr Leistungen abgerechnet als erbracht und sich so 210.000 Euro erschlichen haben. Es ist längst nicht der erste Fall von Abrechnungsbetrug – Kontrollen gibt es kaum.

 Der 55 Jahre alte Krankenpfleger aus Düsseldorf muss sich vor dem Amtsgericht verantworten. Er soll mehr Pflegestunden abgerechnet als geleistet haben.

Der 55 Jahre alte Krankenpfleger aus Düsseldorf muss sich vor dem Amtsgericht verantworten. Er soll mehr Pflegestunden abgerechnet als geleistet haben.

Foto: Verena Kensbock

 Stutzig wurde der Mitarbeiter der Krankenkasse, als die Stundenzahl auf 24 stieg. Rund um die Uhr sollte der Patient, der an Pneumonie, einer chronischen Lungenentzündung litt und künstlich beatmet wurde, gepflegt werden. „Da kam mir das Gefühl, dass ich mal rausgehen sollte“, erzählt Gerd P. Dass der Pflegebedarf von Kranken sukzessive steigt, sei zwar nicht ungewöhnlich. Denn auch die Mutter des Mannes wurde älter und brauchte mehr Hilfe. Aus zehn Pflegestunden wurden 14, aus 14 wurden 18, aus 18 schließlich 24. Doch seltsam kam ihm vor, dass die geleisteten Stunden, die handschriftlich von den Pflegekräften unterschrieben werden müssen, immer von derselben Person zu stammen schienen. „Die sahen wie von einer Hand gemalt aus“, sagt Gerd P. Auch Briefe, die er an den Pflegedienst schickte, kamen zurück. Also fuhr der Krankenkassenbetriebswirt raus zu dem Reihenhaus in Düsseldorf. Vor Ort war nur die Mutter des Kranken, keiner der Pfleger.