Pferdesport in Düsseldorf Renntag wird zum großen Familienfest

Düsseldorf · Beim Sparkassen-Renntag auf der Düsseldorfer Galopprennbahn in standen dieses Mal vor allem die kleinen Besucher im Mittelpunkt. Das warme Wetter sorgte dafür, dass nicht nur Pferdesport-Fans sich einen schönen Tag auf der Anlage machten.

 Daniel Kaiser, Ulrike Kaiser und Sohn Liam (11) schauen sich die Pferde am Ring an, um ihre Wetteinsätze festzulegen.

Daniel Kaiser, Ulrike Kaiser und Sohn Liam (11) schauen sich die Pferde am Ring an, um ihre Wetteinsätze festzulegen.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die Schlange ist lang beim Ponyreiten, bestimmt zehn Mädchen (und ein Junge) harren geduldig aus, bis ihnen eines der kleinen Pferde zugewiesen wird. Abseits des Führrings, wo sich die Rennpferde und Jockeys einem mehr oder minder professionellen Publikum präsentieren, ist die Runde um einen Baum zwar relativ kurz, Maja ist das aber ziemlich egal. „Ich liebe Pferde“, sagt die Fünfjährige, „ich will später auch mal eines haben.“ Der Papa nickt zerknirscht, aber tapfer lächelnd, wobei die Ursache für die Schweißtropfen auf der Stirn wohl weniger die Hitze, als vielmehr der Gedanke an das Kreditgespräch bei der Sparkasse sein dürfte.

Womit wir beim Stichwort wären: Der Sparkassen-Renntag zieht traditionell stets viele Familien an, zuletzt musste er wegen Corona allerdings ausfallen. Da am gestrigen Sonntag aber das Wetter noch einmal mitspielte, ließen es sich viele nicht nehmen, mit Kind und Kegel, Hund und Picknickdecke einen Ausflug an die Rennbahnstraße zu machen.

Die Marke der zugelassenen 3000 Besucher dürfte locker erreicht worden sein. Und es waren eben insbesondere die Kinder, die voll auf ihre Kosten kamen, da es neben Ponyreiten auch Hüpfburg und Bällebad vom Circus Merz & Pilini gab, wobei Chef Thomas Merz höchstpersönlich nach dem Rechten sah.

Aber natürlich beschränkten sich die Kinder nicht allein auf das Spieleangebot, auch beim Wetten war ihr fachmännischer Rat gefragt. Vor dem dritten Rennen beharrte Max darauf, dass der Vater sein Geld auf das Pferd mit dem schönen Namen Wörthersee setzt, kommt es doch aus dem Stall Fortuna 95. „Ich spiele selbst bei der Fortuna in der Jugend Fußball, das ist doch ein gutes Zeichen“, sagt der Sechsjährige. Der Vater („Ich bin eigentlich Gladbach-Fan“) kommt dem eher widerwillig nach und setzt zehn Euro auf Sieg.

Wörthersee kommt dann weit abgeschlagen ins Ziel, es gewinnt mit fünf Längen Vorsprung ein Wallach, dessen Name ebenfalls hätte ins Auge stechen können: Pretty Soldier. Vor allem der Blick in den Sattel hätte aufhorchen lassen müssen: Der erfahrene Andrasch Starke gewann in diesem Jahr das Deutsche Derby auf dem 12:1-Außenseiter Sisfahan. In Düsseldorf freute sich jedenfalls Besitzer Christian Freiherr von der Recke über den souveränen Erfolg von Pretty Soldier.

Bessere Laune als am Tag zuvor hatte auch Pferdesport-Fan und Fortuna-Vorstand Klaus Allofs, der nach der unnötigen 0:2-Niederlage der Düsseldorfer in Nürnberg auf der Galopprennbahn nach Zerstreuung suchte. Und auch sonst war der ein oder andere Promi anzutreffen, wurden jede Menge ausgefallene Hüte spazieren getragen, wurde manche Champagner- oder Weißwein-Flasche geleert.

Also fast alles so wie früher, als der Renntag auf der Düsseldorfer Galopprennbahn stets ein gesellschaftlicher Höhepunkt in den Sommermonaten war. Corona war jedenfalls an diesem Nachmittag allenfalls am Rande noch ein Thema.

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