Düsseldorf Pferde-Besitzer verärgert über verirrte Pfeile

Düsseldorf · Kaum hatte sich ein Bogensport-Verein in Gerresheim eingerichtet, gab es Ärger mit einem Nachbarn. Als Betreiber eines Pferdehofes, bei dem auch wertvolle Turnierpferde stehen sollen, verwahrte er sich gerichtlich dagegen, dass angeblich mehrfach Pfeile "durch den Wald geflogen sind". Und weil sich daran bisher nichts geändert habe, sahen sich die Sportschützen und der Nachbar gestern beim Landgericht wieder.

Der Club-Vorsitzende hält diese Dauerklage für überzogen. Eigentlich habe man sich zur Eröffnung des Geländes auch mit jenem Nachbarn treffen wollen, um ihm die Anlage zu zeigen. Doch vorher lag den Sportschützen schon seine einstweilige Verfügung vor. "Das verdirbt ein bisschen die Laune." Zumal der 50-Mitglieder-Club "alles getan" habe, um die gerichtliche Verfügung einzuhalten. So sei der Bogen-Parcours umgestellt, alle Ziele seien so gruppiert worden, dass die Flugbahn der Pfeile stets vom Nachbargrundstück wegführe. Allein diese Version brachte den Kläger in Rage: "Das ist eine Unverschämtheit, so zu tun, als ginge es um einen fürsorglichen Bogensportclub, der sich gegen einen cholerischen Nachbarn wehrt!" Denn der Anwohner beharrt darauf: Trotz gerichtlicher Verfügung sei vom Club-Gelände in Richtung seines Grundstücks geschossen worden. Das müsste er aber erstmal beweisen, um jetzt einen Bestrafungsantrag gegen den Club durchzusetzen. Hier äußerte die Richterin gestern Zweifel. Sie fand die Anschuldigungen des Nachbarn bisher zu vage, um den Verein nun mit einer Strafzahlung zu belegen. Ein Urteil wird am 23. Dezember erwartet.

(wuk)
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