Sport in Düsseldorf Ein Garather Polizist startet beim Ironman auf Hawaii
Garath/Hellerhof · Peter Lohmann ist neuer Ironman-Europameister und hat sich für einen der härtesten Wettbewerbe der Welt in den Vereinigten Staaten qualifiziert. Beruflich ist er als Bezirksbeamter in Garath und Hellerhof im Einsatz.
Seinen Laufstil vergleicht Peter Lohmann mit einem Auto-Antrieb. „Ich bin eher der Diesel-Typ“, sagt der 57-Jährige. Er laufe zwar nur mittelschnell, dafür aber sehr zuverlässig und in einem konstanten Tempo. Die Disziplin ist eine von Lohmanns sportlichen Stärken. Aber auch das Radfahren und Schwimmen beherrscht er. So gut, dass der Polizist Ende Juni in Frankfurt am Main Ironman-Europameister in der Altersklasse 55 bis 59 Jahre geworden ist. Damit hat sich Lohmann zum wiederholten Mal für einen legendären und als äußerst hart geltenden Triathlon-Wettbewerb qualifiziert: Den Ironman auf Hawaii.
Insgeheim erhofft hatte sich Lohmann den Erfolg schon vor dem Start in Hessen. „Ich wollte Europameister werden, um mich direkt für die Insel zu qualifizieren“, sagt der Sportler. Seine Frau und seine Tochter haben optimistisch bereits im vergangenen Jahr Unterkünfte auf Hawaii für 2022 gebucht – für den Fall des Sieges in Frankfurt. Dass er nun tatsächlich als Gewinner in seiner Altersklasse feststeht, macht Peter Lohmann stolz. „Ich bin wahnsinnig froh über den Support meiner Familie und meiner Kollegen“, sagt er. „Es ist unglaublich, wie viele Leute das alles verfolgt haben und was für eine positive Resonanz ich erhalte.“
Dem Sieg ist harte Arbeit vorausgegangen: Eine Schwimmstrecke von 3,8 Kilometer muss Lohmann beim Frankfurter Ironman bewältigen. Danach geht es für ihn aufs Rad. 182 Kilometer fährt er durch den Taunus. Im Anschluss folgt der Marathonlauf. Auch die 42 Kilometer mit Zieleinlauf am Römerberg legt der 57-Jährige erfolgreich zurück. Insgesamt benötigt er für alle Disziplinen 9 Stunden und 43 Minuten. „Die Wechselzeiten, zum Beispiel fürs Umziehen zwischen den Sportarten, sind in der Zeit mit eingerechnet“, erklärt Lohmann. Am Ende steht fest: Von insgesamt 3000 Startern liegt er auf Platz 156 und ist Europameister in seiner Altersklasse. Dem Ironman auf Hawaii, der im Oktober stattfindet, steht nichts mehr im Wege.
Den Wettbewerb auf der Pazifik-Insel kennt Lohmann bereits sehr gut – auch aus der Teilnehmer-Perspektive. Schon vier Mal durfte er dort an den Start gehen. In diesem Jahr wird er aber das erste Mal mit Europameister-Titel antreten. „Von dem Wettbewerb wird man einfach in den Bann gezogen“, sagt Lohmann. Er sei immer wieder beeindruckt von der Gelassenheit vieler Hawaiianer, sei bei dem Event schon mit bunten Fischen geschwommen und habe Hitze von mehr als 40 Grad aushalten müssen. Gerade wegen der extremen Temperaturen und dem starken Wellengang gilt der dortige Ironman als einer der härtesten Wettkämpfe der Welt.
Bei der Vorbereitung kann Lohmann auf seine Familie zählen. „Mein Sohn ist Triathlon-Trainer“, sagt er. Der 26-jährige Felix hat seinen Vater bereits in Frankfurt unterstützt; ihm aktuelle Zeiten zugerufen und seinen Lauf kommentiert. „Meine Frau und meine Tochter halten mir außerdem immer den Rücken frei“, ist Peter Lohmann froh. Das sei nötig, weil der Sport sehr viel Zeitaufwand bedeute. Beinahe täglich trainiert er, um Bestzeiten zu erreichen.
Auch von seinen Kollegen erhält Lohmann, der in Monheim wohnt und als Bezirksbeamter vor allem die Gebiete Garath-Südost und Hellerhof betreut, in diesen Tagen viele Glückwünsche. „Bei der Polizei geht es immer wieder um körperliche Leistungsfähigkeit. Der Erfolg von Peter Lohmann hat eine Strahlkraft auf die Kollegen“, sagt Norbert Latuske, Leiter der Polizeiinspektion Süd. Für den Wettkampf auf Hawaii ist der Sportler vom Dienst freigestellt.
Lohmann hat in diesem Jahr ein ehrgeiziges Ziel für den Hawaii-Ironman: Er möchte erstmals die Weltmeister-Schale mit nach Hause nehmen.