Viel Kunstblut und nackte Haut Peta demonstriert in der Innenstadt

Düsseldorf · Eine junge Frau, nur mit dem nötigsten bekleidet, liegt in einem übergroßen Schukarton. Sie ist von Blut überströmt, neben ihr liegt ein enthäuteter Kuhkopf. "Blut ist im Schuh" ist auf mehreren Schildern zu lesen. Mit der gleichnamigen Aktion wollte die Tierschutzorganisation Peta am Mittwoch anlässllich der Schuhmesse in der Düsseldorfer Innenstadt gegen millionenfachen Tiermord demonstrieren.

Peta demonstriert in der Innenstadt
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Bei der Aktion wurde natürlich kein echter Kuhkopf eingesetzt und auch das Blut war nicht echt. Aber Peta ist bei seinen Aktionen oft auffällig. "Wer Tiere wirklich liebt, sollte nie wieder Lederschuhe und -kleidung tragen, denn an ihnen klebt Blut", sagt Frank Schmidt, Peta-Kampagnenleiter. Schließlich sei Leder das bedeutendste Nebenprodukt der Fleischerzeugung und würde qualvolle Tierhaltung, Klimakatastrophen und gesundheitsgefährdende Chromgerbung fördern. "Wir sind hier im Herzen einer Modestadt, genau hier müssen wir ansetzen", so Schmidt. Schon am Morgen statteten er und seine Mitstreiter der Messe Düsseldorf, dort läuft momentan die internationale Schuhmesse GDS, einen Besuch ab. Dass sich selbst führende Modemacher wie Jochen Zeitz von Puma für alternative Materialien aussprechen, freut die Tierschützer natürlich besonders.

Mit ihrem halbnackten Model und viel Kunstblut ziehen sie in Minuten die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Der künstliche Kuhkopf tut da sein übriges. Jedoch ruft die Aktion bei den Passanten unterschiedliche Reaktionen hervor. "Ich unterstütze den Tierschutz zu 100 Prozent. Da ist es gut, wenn drastische Bilder verwendet werden. Nur so merken die Leute was los ist", sagt Julia Klocker aus Düsseldorf. Michael Bründtner aus Duisburg ist da anderer Meinung, kopfschüttelnd meint er: "Wenn es nach denen geht, darf ich doch bald nur noch nackt durch die Gegend laufen. Ach ja, essen darf ich wahrscheinlich auch nichts mehr. Ich finde es einfach überzogen, wie versucht wird, Menschen zu bevormunden."

"Wir wollen niemanden erschrecken oder bevormunden, sondern nur die Augen öffnen. Der Tier- und Umweltschutz muss stärker im Bewusstsein der Menschen verankert werden", sagt Schmidt. Nach gut einer Stunde war die Aktion in der Innenstadt beendet.

(ila)
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