Mädchen ist erst drei Jahre alt Perlen erzählen von Emilys Kampf gegen Krebs

Düsseldorf · Ein kleiner Pieks, ein Ultraschall oder eine Chemotherapie: Für jede Behandlung bekommen Kinder eine Mutperle. Emily (3) hat schon mehr als 450.

 Emily (hier mit Mutter Yvonne Meier) weiß, dass die Perle mit dem Gesicht des „Chemo-Kaspers“ für eine geschaffte Chemotherapie steht.

Emily (hier mit Mutter Yvonne Meier) weiß, dass die Perle mit dem Gesicht des „Chemo-Kaspers“ für eine geschaffte Chemotherapie steht.

Foto: Uniklinik

Emilys Perlenkette ist schon mehrere Meter lang. Doch eigentlich wäre sie sogar noch viel länger. Denn mehr als 100 Perlen warten noch darauf, eingefädelt zu werden. Jede dieser Perlen erzählt von Emilys langem und harten Kampf gegen Krebs. In der Kinderonkologie der Uniklinik Düsseldorf (UKD) bekommt die Dreijährige für jeden Eingriff, jeden Piekser, jede Chemotherapie, jeden Meilenstein in der Behandlung oder auch jedes besondere Lebensereignis eine Perle.

„Für jeden Patienten und jede Patientin geht es nach der Diagnose los mit einer Anker-Perle – dem Symbol der Hoffnung – und Buchstabenperlen für den Namen des Kindes“, sagt Friedhelm Schuster, Oberarzt in der Knochenmarktransplantations-Ambulanz der UKD. Er ist im Vorstand des Fördervereins Löwenstern, das das Projekt der Deutschen Kinderkrebsstiftung auf lokaler Ebene unterstützt und finanziert: „Die Mutperlen sind kleine Belohnungen für bewältigte Aufgaben auf dem Weg durch die Behandlung: Eine rote Perle gibt es für einen Pieks von einer Spritze, eine orangene mit grünem Punkt für jede geschaffte Chemotherapie, eine bunte Schnecke für eine Stammzelltransplantation und eine gelbe Kugel für jedes Röntgenbild und Ultraschall.“

Damit nicht nur die negativen Erfahrungen im Vordergrund stehen, gibt es auch Perlen, die schöne Sachen repräsentieren: pink für besonders tolle Tage und gelbe Smileys für Geburtstage. Und natürlich die türkisfarbene Blume für das Ende der Behandlung. Für Emilys Mutter Yvonne Meier ist diese Mischung das Wichtigste: „Wenn ich Freunden oder Verwandten erzähle, dass meine Tochter an Krebs erkrankt ist, dann können sich viele schlichtweg nicht vorstellen, was das bedeutet.“ Emilys Geschichte könne man an ihrer Kette ablesen. Dadurch könnten Außenstehende – auch in Emilys Alter – verstehen, was sie alles schon geschafft hat. „Und auch für Emily finde ich die Kette gut, damit sie später, wenn sie älter ist, sehen kann, was sie in jungen Jahren alles schon durchgemacht und besiegt hat.“ semi

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