Stressfaktor Stau Pendeln zerrt an Nerven

Düsseldorf · Volle Züge, verstopfte Autobahnen und Straßen: Für mehr als 81 000 Düsseldorfer gehört das zum Alltag in der Landeshauptstadt. Sie pendeln nach Angaben des Statistischen Landesamts im Durchschnitt 20 Kilometer pro Strecke. Und das bleibt nicht ohne Folgen. Wie nervenaufreibend der Weg zur Arbeitsstelle für viele Beschäftigte in der Stadt ist, zeigt der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK).

Hierhin pendeln die Düsseldorfer
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Foto: dpa, Bodo Marks

So sind Düsseldorfer Pendler mit 2,2 Fehltagen pro Kopf häufiger und langwieriger von psychischen Diagnosen betroffen als andere Beschäftigte mit 1,9 Tagen, geht aus dem Bericht hervor. Die Ursache ist häufig zeitlicher Druck.

Der zähfließende Verkehr und auch die Staus wegen Bauarbeiten für Großbaustellen machen den Betroffenen zu schaffen. "Die hohe Verkehrsdichte in Ballungsgebieten, verbunden mit Stau, kostet den Autofahrer Zeit und Nerven", erklärt Joachim Schröer, TK-Berater für betriebliches Gesundheitsmanagement. Aber auch Pendler, die den öffentlichen Nahverkehr nutzen, stehen vor Problemen. Sie sind weniger flexibel, denn der Fahrplan gibt den Takt vor. "Beschäftigte müssen in der Regel pünktlich zur Arbeit erscheinen und nach der Arbeit gibt es private Verpflichtungen und Pläne. Diese Spannungen schränken auf Dauer die Lebensqualität ein", sagt Joachim Schröer weiter.

Nach Angaben der TK sei es deshalb wichtig, dass sich die betriebliche Gesundheitsförderung auch verstärkt den Anforderungen einer immer mobileren und flexibleren Arbeitswelt widmet. "Es geht darum, Strategien für ein gesünderes Arbeiten zu entwickeln. Dazu könnte man die moderne Kommunikation so nutzen, dass sie, anstatt zu belasten, entlastend wirkt. Zum Beispiel durch Home-Office-Angebote oder Telefon- und Videokonferenzen", rät Joachim Schröer. Aber auch flexible Arbeitszeiten könnten helfen, die Arbeit stressfreier zu gestalten.

(RP)
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