Düsseldorf Pegel des Rheins sinkt schnell

Düsseldorf · Das Wasser des Stroms wird auch in den kommenden Tagen weiter zurückgehen. Von der Rekordmarke des Pegels von 2003, der bei knapp 40 Zentimetern lag, ist der Fluss aber noch weit entfernt. Schifffahrt noch kaum betroffen.

Die verschiedenen Gesichter des Rheins
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Man muss nicht auf die Tabellen des Wasser- und Schifffahrtsamtes schauen, um das zu sehen: Der Rhein schrumpft mal wieder. Am Donnerstag lag der Pegel zwar noch deutlich über zwei Meter, aber heute und morgen wird er diese Marke knacken und auf rund 1,60 Meter sinken. Das ist noch keineswegs dramatisch, aber die Schifffahrt fängt langsam an, sich einzustellen und muss mit geringerer Ladekapazität planen, weil die Fahrrinne zwar noch tief genug ist, aber der Fluss insgesamt eben sehr wenig Wasser führt. Schon bald kann das heißen, dass die Schiffe teils mit weniger als 50 Prozent der eigentlichen Ladung fahren. Wenigstens gibt es im Regelfall dafür die so genannte "Kleinwasser-Zulage" vom Auftraggeber.

Weitere Einschränkungen gibt es derzeit nicht. Denn der Zentimeter-Pegel bedeutet nicht, dass der Rhein komplett zum Flachwasser geworden ist. Für die 150 Meter breite Fahrrinne garantiert das Wasser- und Schifffahrtsamt beim augenblicklichen Pegel immerhin noch eine ausreichende Tiefe.

Die zuständigen Wasser- und Schifffahrtsämter rechnen für die nächsten Tage mit weiter fallendem Wasserstand. Bei Koblenz wird der Rhein auf unter 1,40 Meter sinken, für Düsseldorf rechnet man damit, dass die Marke spätestens am Montag auf unter 1,70 Meter fällt. Dann wird der Strom auch sichtbar zu einem deutlich geschrumpften Rinnsal und die Oberkasseler Rheinwiesen werden so breit wie selten. Außerdem tauchen dann breite Geröllstreifen auf, die kaum bewachsen sind, weil sie den größten Teil des Jahres unter Wasser liegen.

Noch weit entfernt sind wir allerdings vom Jahrhundert-Tiefstand vom Sommer 2003. Damals, nach einer wochenlangen Hitzeperiode, fiel der Pegel auf 40 Zentimeter - so tief war der Rhein noch nie zuvor. Den Rekordhöchststand erreichte der Fluss in den späten 80er Jahren, als er auf über elf Meter anstieg.

Der starke Regen der letzten Wochen in der nördlichen Hälfte Deutschlands hat dem Rhein noch so viel Wasser beschert, dass es nicht zu einem extremen Niedrigwasser - wie in früheren Jahren um diese Zeit - gekommen ist. Im Süden hatte es jedoch deutlich weniger geregnet, dort sinken die Pegel kontinuierlich - und diese Entwicklung kommt irgendwann hier an. Für die kommenden Tage jedenfalls sieht man überall fallende Tendenzen.

Fachleute der Feuerwehr und des Wasser- und Schifffahrtsamtes weisen jedoch darauf hin, dass es auch bei Niedrigwasser extrem gefährlich ist, im Rhein zu baden. Selbst bei nur kniehohem Wasser kann es starke Strömungen geben, die einen Erwachsenen ins Wasser ziehen.

(jco)
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