Casa Mattoni in Düsseldorf-Oberkassel Patron der alten Schule

Düsseldorf · Das kleine Backsteinhaus liegt direkt gegenüber der Straßenbahnlinie Prinzenpark im linksrheinischen Stadtteil Oberkassel. Und ehe man sich versieht, ist man schon vorbeigefahren. Das wäre allerdings ein Fehler. Denn die Casa Mattoni (auf deutsch: Backsteinhaus) hat einiges zu bieten.

Das Ambiente erinnert an ein gemütliches Wohnzimmer mit weißen Stores, hübsch gedeckten Tischen und bequemen, ledernen Stühlen. Wäre da nicht die typisch italienische Bar, an der man einfach nur seinen Espresso trinken kann und einen Plausch mit dem Chef hält, könnte man glauben, in einem Wohnzimmer zu sitzen.

Apropos Chef. Alvio Tesan ist ein Patron der alten Schule. Immer gut gelaunt, erfüllt er seinen Gästen fast jeden Wunsch. Einfühlsam erklärt er auch ganz Jungen, was auf der Karte steht. Und noch wichtiger: was auf Italienisch auf der aktuellen Tageskarte steht, und was die Küche sonst noch so machen kann. Alles kein Problem. Das gut geschulte Personal steht dem Chef in Sachen Service in nichts nach.

Zu den Spezialitäten zählt Pasta mit Perigord-Trüffeln (18,50) - serviert im Parmesan-Körbchen. Aber auch die Auswahl an Carpaccio klingt spannend. Traditionell vom Rind (9,80) oder Spanferkel (12,50). Wir entschieden uns für einen Carpaccio vom Kapaun (11,50) mit frischen Salat Bouquet, bei dem uns neben dem zarten Fleisch besonders das leichte Dressing gefiel. Auch das gemischte Fisch-Carpaccio überzeugte (13,50). Fisch ist übrigens eine Spezialität des Hauses.

In der zum einen Teil des Restaurants hin offenen Küche zaubert Küchenchef Gino Leoni überraschende Kompositionen. Ob ganzer Fisch für zwei bis vier Personen (Tagesangebot), gemische Kombinationen (18,50) - gegrillt oder venezianischer Art. Der Loup de Mer mit Steinpilzen (23,50) war auf den Punkt gegart. Das leichte Butteraroma, kombiniert mit frischen Kräutern, betonte den Fischgeschmack, Überdeckt war der Fisch mit einer großzügigen Portion frisch gebratenen Pilze.

Üppig sind übrigens die Portionen in der Casa Mattoni allemal. Und das gilt auch für die Fleischgerichte. Das hält nicht jeder Italiener diesen Niveaus. Das Fleisch der zarten Lammkeule (18,50) zerging auf der Zunge. Zart auch der Kalbssrücken in Mohnbutter.

Und was wäre ein italienisches Essen ohne einen krönenden Abschluss. Am besten man einigt sich auf die Dessert-Variationen (7,50). Obwohl: Die von Hand geschlagene, fluffige Zabaione (7) ist eigentlich ein Muss.

(RP)
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