Keine Treppen zum Aussteigen Passagiere sitzen eine Stunde im Flugzeug fest
Düsseldorf · Die einstündige Verspätung ihres Fluges von Stuttgart nach Düsseldorf hat Cornelia Wolf noch mit Gelassenheit hingenommen. Was danach passiert, ist der Vielfliegerin jedoch zu viel: Eine Stunde mussten sie und die anderen 66 Passagiere im Flieger auf dem Rollfeld des Düsseldorfer Flughafens warten, bis sie die Maschine am späten Mittwochabend verlassen konnten.
Die Flugzeuginsassen saßen im Lufthansa-Flieger fest, weil keine Rolltreppe zum Ausstieg zur Verfügung stand. "Nach Aussagen des Piloten sind diverse geeignete Treppen im Besitz des Flughafens Düsseldorf. Zwei dieser Treppen standen etwa zehn Meter vom Flugzeug entfernt", beschwert sich die aufgebrachte Passagierin. Diese Treppen waren jedoch für das eingesetzte Flugzeug ungeeignet.
"Es ist unglücklich gelaufen. So etwas sollte nicht vorkommen", sagt Flughafensprecher Thomas Kötter. Grund für den Fauxpas seien mehrere zusammentreffende Ereignisse: Zum einen hatte der Flieger Verspätung und daher konnte der Pilot nicht wie geplant direkt am Terminal parken und die Passagiere aussteigen lassen. Die Maschine musste auf das Rollfeld ausweichen und war daher auf eine Rolltreppe angewiesen. Beim Flugzeugtyp handelte es sich jedoch um eine "Fokker100", die eine spezielle Rolltreppe benötigt, von der es nur wenige auf dem Flughafen gibt.
Die zuständige Abfertigungsgesellschaft hatte nur eine einzige. Diese war nicht einsatzbereit und es musste erst eine geeignete Treppe beim Abfertigungsunternehmen des Flughafens, der Ground Handling, angefordert werden.
Die Fokker 100 werde nur selten eingesetzt und könne normalerweise direkt am Terminal halten, so Lufthansasprecher Florian Gränzdörffer: "Hier trafen jedoch zwei unglückliche Umstände aufeinander." Lufthansa und der Flughafen Düsseldorf bedauern die Vorfälle, so Kötter und Gränzdörffer. Die Geschehnisse würden mit allen Beteiligten aufgearbeitet, so dass sie sich nicht wiederholen.
