Düsseldorf Passagiere erheben Vorwürfe gegen Eurowings-Pilot

Düsseldorf · Die Passagiere eines Eurowings-Fluges von Düsseldorf nach Dresden bezweifeln die Darstellung der Lufthansa-Tochter, was den Ablauf am Freitag betrifft. Zahlreiche Passagiere hatten ihren Flug verpasst.

 Ein Eurowings-Pilot hat Passagiere auf dem Rollfeld stehen lassen.

Ein Eurowings-Pilot hat Passagiere auf dem Rollfeld stehen lassen.

Foto: dpa, obe fdt

Der Pilot des Flugzeugs war laut Eurowings zwischen 21.30 Uhr und 21.50 mit nur 70 der 140 Passagiere zur Startbahn gerollt. Die Fluggesellschaft behauptet, der Pilot habe so entschieden, weil Flugzeuge, die um 21.50 Uhr nicht abflugbereit seien, wegen des Nachtflugverbotes nicht mehr starten dürfen. Dann hätten alle 140 Passagiere bis zum nächsten Start am Samstagmorgen in Düsseldorf warten müssen.

Mathias Schirmer, Stahl-Manager in einer ostdeutschen Firma, gehört zu jenen, die nicht mitfliegen konnten, und schildert einen anderen Verlauf als Eurowings. Anhand seines Handy-Chat-Verlaufs ist nachzuvollziehen, dass Schirmer seiner Frau um 21.08 Uhr die Nachricht geschickt habe, er sei nun mit dem Bus am Flieger, und um 21.22 Uhr eine weitere Nachricht, dass er nun schon wieder am Terminal sei. "Das Nachtflugverbot beginnt um 22 Uhr. Selbst wenn man wegen bestehender Regeln bereits um 21.50 Uhr startklar sein muss, so wären 42 Minuten doch ausreichend gewesen, um alle Passagiere vom Bus neben dem Flugzeug ins Flugzeug zu bringen", sagt Schirmer. Außerdem bemängelt er, es sei aus Sicherheitsgründen nicht zulässig, das Gepäck der Passagiere ohne die Fluggäste zu befördern.

Ein Eurowings-Sprecher verteidigt: "Der Pilot ist davon ausgegangen, dass er auf den zweiten Bus 17 bis 20 Minuten warten müsste. Gemeinsam mit der Verkehrsleitung von Eurowings in Köln habe er entschieden, zu fliegen und so wenigstens einen Teil der Passagiere noch nach Dresden zu befördern." Außerdem sei der Transport von Koffern ohne Passagiere erlaubt, wenn diese durch die Sicherheitskontrollen gegangen seien. Eurowings prüfe nun über die gesetzliche Entschädigung von 250 Euro hinaus, sich etwa mit einem Gutschein bei den Passagieren zu entschuldigen. Genaueres stehe aber noch nicht fest.

(tb.)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort