„Parking Day“ in Düsseldorf Kaffee, Kuchen und Klaviermusik statt Parken

Düsseldorf · Normalerweise ist die Kö in Düsseldorf rechts und links zugeparkt mit Autos. Das war am Freitag zumindest auf einem Teilstück anders: Am Aktionstag „Parking Day“ mussten die Autos woanders parken.

 Aktionsstände zum Parking-Day auf der Kö.

Aktionsstände zum Parking-Day auf der Kö.

Foto: Christoph Schroeter

Das Wetter hätten sich die Organisatoren des „Parking Days“ in Düsseldorf deutlich besser gewünscht. „Mir ist ganz schön kalt“, sagt Lerke Tyra vom hiesigen ADFC. Der Fahrradclub hat wie zahlreiche andere Organisationen an dem internationalen Aktionstag zur Mobilitätswende in der Landeshauptstadt teilgenommen.

Dafür war die Kö zwischen Giradetbrücke und Corneliusplatz auf der Geschäftsseite für den Autoverkehr gesperrt. Die Straße und vor allem die Parkplätze hatten neben dem ADFC unter anderem Greenpeace, Attac, die Grünen, Extinction Rebellion oder auch die Baumschutzgruppe mit Ständen belegt. Dort gab es Informationen und Gespräche zu Themen wie Tempo 30, autofreie Stadt, Weiterführung des Neun-Euro-Tickets, Stadtbegrünung oder auch dem Himmelgeister Deich.

Beim Parking-Day auf der Ackerstraße gab es Klaviermusik.

Beim Parking-Day auf der Ackerstraße gab es Klaviermusik.

Foto: Marc Ingel

„Auf den Straßen sind mittlerweile so viele Autos unterwegs wie nie zuvor“, sagt Andrea Vogelgesang von der Baumschutzgruppe Düsseldorf. Neben der ganzen Abgasproblematik würden die Fahrzeuge auch sehr viel Raum einnehmen. „Wir fordern: weniger Parkraum und mehr Parks.“

Wie viel Platz Autos benötigen, darauf weist auch Tyra hin. „Wie schön doch dieses gesperrte Stück Kö aussieht“, sagt sie und schaut dabei in Richtung Süden hinter die Absperrung, wo die Prachtmeile von sehr viel Autoblech beherrscht wird. „Wie viel Raum es doch plötzlich gibt, den könnte man für so viele tolle Dinge nutzen.“

Die Kö war teilweise für Autos gesperrt.

Die Kö war teilweise für Autos gesperrt.

Foto: Christoph Schroeter

Die Stadt habe bei der Organisation des Parking-Days sehr gut mitgespielt, sagt Tyra. Die Sperrung der Kö sein kein Problem gewesen. Nur etwas größere Hinweisschilder, dass dort zwischen 6 und 19 Uhr absolutes Halteverbot herrscht, hätte sie sich gewünscht. „Als wir heute Morgen hier ankamen, war alles zugeparkt. Das war etwas mühsam, die Autos alle wegzubekommen.“

Nicht nur auf der Kö, auch in den Stadtteilen gab es viele Aktionen rund um den „Parking Day“. An der Ackerstraße hatten die Grünen zum Glück zwei regenschützende Pavillons aufgebaut, sodass auch wie geplant Piano-Musik – etwa von Tom Blankenberg – geboten werden konnte. Außerdem  wurde eine Mini-Tischtennisplatte aufgestellt, an der fleißig gespielt wurde. Und da es neben Kaffee auch leckeren Kuchen sowie frische Muffins gab, machte der ein oder andere Passant Halt, der vielleicht nicht unbedingt die Ziele der Partei teilt.

Denn, wie Barbara Weishaupt erklärt: „Wir haben den Parking Day bewusst hier an der Ackerstraße durchgeführt, denn langfristig hätten wir hier gerne eine Fahrradstraße mit Einbahnstraßenregelung.“

Die Aktionen sind Teil der Europäischen Mobilitätswoche 2022 (16.-22. September), bei der die EU-Kommission die Kommunen unter dem Motto „Besser verbunden“ zur nachhaltigen Mobilität aufruft. Dabei ist der „Parking Day“ immer im September ein jährlicher Aktionstag, an dem Parkplätze im öffentlichen Straßenraum kurzfristig anders genutzt werden.

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