Verdi demonstriert Paracelsus-Klinik will Löhne und Gehälter senken

Düsseldorf · Mit einer "Aktiven Mittagspause" demonstriert Verdi gegen die Einsparpläne des Klinikbetreibers in Golzheim.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die 200 Beschäftigten der Paracelsus-Klinik in Düsseldorf-Golzeim für heute zu einer "Aktiven Mittagspause" aufgerufen. Mit der Aktion will die Arbeitnehmerseite auf die heute beginnenden Verhandlungen zwischen Paracelsus und Gewerkschaft über einen Haustarifvertrag hinweisen. Die "Aktive Mittagspause" soll zwischen 12 und 13 Uhr am Haupteingang der Klinik an der Friedrich-Lau-Straße stattfinden und ist die Vorstufe eines Warnstreiks. "In der Zeit werden keine Eingriffe stattfinden", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Röhrhoff gestern im RP-Gespräch.

Konkret geht es in dem Tarifkonflikt um die Pläne des Klinikbetreibers, deutschlandweit die Gehälter zu senken. Paracelsus fordert von den Beschäftigten einen Verzicht auf das Weihnachtsgeld und eine Senkung der Löhne und Gehälter um zwei bis vier Prozent. "Das ist die Möglichkeit, Stellenabbau und Unterbesetzung in unseren Kliniken zu verhindern", sagte eine Paracelsus-Sprecherin auf Anfrage. Mit den Plänen sei man bereits Anfang des Jahres auf Verdi zugegangen. Eine Verdi nahestehende Unternehmensberatung hatte der Klinikgruppe eine wirtschaftliche Tragfähigkeit bescheinigt, sofern die Kosten in den Griff bekommen würden, so die Sprecherin.

Verdi lehnt die Senkung der Gehälter ab. "Wir löffeln Eure Suppe nicht aus" heißt das Motto der heutigen Demo. Die Gewerkschaft sieht die Schuld an der wirtschaftlich schwierigen Lage des Krankenhausbetreibers auch bei der Firma selbst. Verschärft worden sei die Situation etwa durch eine "Gewinnausschüttungspolitik an den Gesellschafter, die bereits in den vergangen Jahren nur noch aus der Substanz des Konzerns heraus finanziert wurde", sagt Röhrhoff. Es könne nicht sein, dass die Beschäftigten "aufgrund dieser seit Jahren verfehlten Unternehmenspolitik auf Geld verzichten, während einige wenige das Unternehmen finanziell ausbeuten", sagte der Gewerkschafter.

(RP)
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